Pullach:BND-Gelände bleibt Favorit

Pullach pocht trotz Merkels Absage auf Flüchtlingsunterkunft

Von Melanie Artinger, Pullach

Aufgrund der eingeschränkten Möglichkeiten hat Pullach in der Vergangenheit mehrfach die Unterbringung von Flüchtlingen auf dem Gelände des Bundesnachrichtendienstes ins Spiel gebracht. Schließlich ist die Bundesanstalt für Immobilien der größte Grundeigentümer innerhalb der Gemeinde. Doch die Behörde hat entsprechende Anfragen stets zurückgewiesen. Deshalb hat die Gemeinde zuletzt einen Brief direkt an Bundeskanzlerin Angela Merkel geschrieben. Die Antwort des Bundeskanzleramtes sorgte jedoch für Ernüchterung: Abermals wurde eine Absage erteilt.

Ursprünglich hat Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund (Grüne) vier Bereiche des Geländes vorgeschlagen, die "auch schnell nach innen abgetrennt werden könnten". Dabei handle es sich um den ehemaligen Busbahnhof, das ehemalige Krankenhaus, die Tennisplätze sowie den Präsidentenbungalow. Ihre Ablehnung stützte die Behörde zum einen auf Sicherheitsbedenken. Zum anderen gebe es keine nutzbaren Leerstandflächen auf der Liegenschaft. Auch eine entsprechende Anfrage von Landrat Christoph Göbel (CSU) wurde vergangenes Jahr abschlägig beschieden. Gleichwohl beauftragte der Gemeinderat mit den Stimmen von CSU, FDP und WIP in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats die Verwaltung, in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt ein weiteres Schreiben zu verfassen. Darin soll das asphaltierte Gelände des BND-Busparkplatzes als Standort für Container vorgeschlagen werden. "Flexibilität ist nicht nur von den Kommunen einzufordern, sondern auch vom Bund", argumentieren die drei Fraktionen. "Dabei handelt es sich um einen völlig überflüssigen Parkplatz", begründete Andreas Most (CSU), er sehe keinen vernünftigen Grund, die Fläche weiterhin zurückzuhalten.

© SZ vom 06.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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