Porträt:Voller Einsatz für die Feuerwehr

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Reinhard Löhr aus Baierbrunn ist neuer Kreisbrandmeister

Von Johanna Mayerhofer, Baierbrunn

"Stell dir vor, es brennt und keiner geht hin." Dieser Satz ist für Reinhard Löhr () Antrieb genug, um sich ehrenamtlich in den Dienst der Feuerwehr zu stellen. Seit dem 15. April ist der 48 Jahre alte Baierbrunner Kreisbrandmeister im Abschnitt 6, zu dem acht Freiwillige Feuerwehren und drei Werkfeuerwehren im Süden des Landkreises zählen. Mit Ehrgeiz und viel Herzblut möchte er in den kommenden Jahren seinen Abschnitt leiten. Offiziell vorgestellt wird Löhr an diesem Freitag beim Kreisfeuerwehrtag in Unterföhring, wo er auch einen Infostand betreut.

Seit 1985 ist im Leben von Reinhard Löhr der Feuerwehrdienst nicht mehr wegzudenken. Begonnen hat der Beamte im gehobenen Dienst seine Feuerwehrkarriere in Gräfelfing. Dort absolvierte er zahlreiche Lehrgänge und ließ sich zum Gruppenführer ausbilden. Seit 2002 ist er zudem Ausbilder im Landkreis München und nimmt als Schiedsrichter Leistungsprüfungen ab. Dem Nachwuchs sein Wissen weiterzugeben ist ihm ein besonderes Anliegen. Vor zweieinhalb Jahren hat Löhr durch einen Wohnortwechsel seinen Dienst in Baierbrunn angetreten.

Mitte April übernahm er dann die Nachfolge von Thomas Lix. Seitdem koordiniert er als Kreisbrandmeister Freiwillige Feuerwehren wie Baierbrunn, Grünwald, Pullach, Hohenschäftlarn, Neufahrn und Werkfeuerwehren wie die der Linde AG in Pullach. In seiner neuen Tätigkeit sind vor allem fundierte Kenntnisse in der taktischen Führung im Einsatz notwendig - die Löhr dank jahrelanger Erfahrung und zahlreicher Einsätze mitbringt. Auch Führungsstärke sollte ein Kreisbrandmeister mitbringen: "Vor allem wenn mehrere Feuerwehren zusammentreffen, muss man sich schon durchsetzen können." Zur Amtsausübung gehören zudem zahlreiche öffentliche Auftritte. Die Feuerwehrarbeit erfüllt den Baierbrunner aus vielen Gründen: "Einerseits kann ich mein soziales Engagement ausleben und andererseits Menschen in Notsituationen helfen", sagt Löhr. "Ich bin nicht wegen irgendwelchen Blaulichtfahrten bei der Feuerwehr, ich möchte helfen."

Die Krönung im Leben eines Feuerwehrmannes - so bezeichnet der Baierbrunner den Aufstieg in einen höheren Dienstgrad. In seinem neuen Tätigkeitsbereich als Kreisbrandmeister übernimmt er spezielle Aufgaben: regelmäßige Besuche der Feuerwehren seines Abschnittes und Mittelung über Neuerungen, Koordination von gemeinsamen Übungen und die Mitarbeit in der Kreisbrandinspektion. Ein Pensum, das Zeit beansprucht: Dreimal die Woche und ein- bis zweimal am Wochenende ist Löhr feuerwehrdienstlich unterwegs. Die Freude am Ehrenamt hat er nach mehr als 25 Jahren dennoch nicht verloren. "Sonst würde ich das Ganze nicht machen." Unterstützung bekommt er dabei von seiner Lebenspartnerin und deren drei Kindern. Kreisbrandmeister werden bis zum 63. Lebensjahr berufen - so lange möchte auch Löhr seinen Dienst wahrnehmen: "Solange die Gesundheit mitspielt, möchte ich die 15 Jahre schon packen."

© SZ vom 24.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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