Poing:Lauter Appell an den Innenminister

Flüchtlinge und Asyl-Helfer demonstrieren in Poing

Von Korbinian Eisenberger, Poing

Flüchtlinge und Asyl-Helfer aus Markt Schwaben haben sich in den vergangenen Tagen vorbereitet: Mit einer Demonstration am Marktplatz in Poing wollen sie an diesem Donnerstag, 12. Januar, den Auftritt von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) in der Kommune begleiten und damit gegen die Abschiebungen von Schutzsuchenden nach Afghanistan protestieren. De Maizière wird Gastredner beim Blaulichtempfang des Ebersberger CSU-Kreisverbandes in Poing sein. Neben der interessierten Bevölkerung sind insbesondere die Vertreter der Hilfsorganisationen wie die Feuerwehren, das THW, das BRK, die Johanniter und Malteser sowie Vertreter der Asylhelferkreise zu der Veranstaltung eingeladen, die um 17 Uhr im Feuerwehrhaus in Poing beginnt. Es gelten dabei strenge Sicherheitsvorkehrungen.

Im Containerdorf von Markt Schwaben geht die Angst um - bei Helfern und vor allem Flüchtlingen aus Afghanistan; sie sollen künftig schneller abgeschoben werden, war aus Berlin zu hören, und keine Arbeitserlaubnis mehr erhalten. Monika Kallus und Judith Seibt, zwei Frauen aus Markt Schwaben, haben deshalb eine Gegenveranstaltung organisiert: Wenn de Maizière in Poing vors Mikrofon tritt, wird draußen lautstark demonstriert. "Wir sind überzeugt, dass die Bundesregierung die Lage in Afghanistan falsch einschätzt", sagt Seibt.

Aus Zorneding und Kirchseeon haben sich bereits Teilnehmer angekündigt, München schickt eine Delegation vom bayerischen Flüchtlingsrat nach Poing. Zusammen mit Asylbewerbern wollen Einheimische wie Seibt und Kallus von 16.15 Uhr an auf dem Poinger Marktplatz demonstrieren, friedlich, aber so, dass man es im hundert Meter entfernten Feuerwehrhaus hört.

© SZ vom 12.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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