Parkplatz:Mehr Platz für Messebesucher

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In Aschheim entstehen 1426 weitere temporäre Stellplätze zur Bauma

Von Irmengard Gnau, Aschheim

Vom 8. bis zum 14. April 2019 erst wird die nächste Bauma auf dem Münchner Messegelände stattfinden, doch das riesige Branchentreffen der Bauindustrie - nach eigenen Angaben die größte Fachmesse der Welt - ist schon heute ein Thema. Denn die Besucher, mehr als 580 000 waren es 2016, kommen zu einem großen Teil mit dem Auto. Menschenmassen, denen die Parkhäuser längst nicht mehr gewachsen sind und die regelmäßig alle drei Jahre ein veritables Verkehrschaos rund um den Münchner Osten verursachen. Um dem zu begegnen, will die Messe weitere Parkflächen in Aschheim errichten. Die Gemeinde hat dem Vorhaben nun grünes Licht gegeben, gegen den Protest örtlicher Naturschützer.

Den Messeparkplatz auf Aschheimer Flur, gleich gegenüber dem Messegelände auf der anderen Seite der Autobahn A 94, gibt es bereits seit 2013. Dort können Bauma-Besucher ihr Auto kostenlos abstellen und mit einem Shuttle-Bus zur Ausstellung hinüberfahren. Inzwischen ist die Fläche der Messe aber nicht mehr groß genug: Sie hat deshalb beantragt, das Gelände zu erweitern und zusätzliche 1426 Parkplätze zu schaffen. Auch diese sollen nur temporär genutzt werden, wenn die Bauma stattfindet, also alle drei Jahre für circa drei Wochen. Östlich des bestehenden Parkplatzes, der von Süden her an die Klausnerstraße grenzt, hat die Gemeinde deshalb beschlossen, gut 43 000 Quadratmeter Ackerfläche zur zeitlich begrenzten Stellfläche umzuwandeln.

Das Entgegenkommen ist quasi Teil eines Gebens und Nehmens, so das Argument von Bürgermeister Thomas Glashauser (CSU); schließlich bringe die Nähe zur Messe Aschheim viele wirtschaftliche Vorteile. Zudem steht das Areal, das mit Magerrasen und Bauminseln bepflanzt werden soll, in den Zeiten außerhalb der Bauma den Gemeindebürgern zur Verfügung, als Hundewiese oder Platz für einen Spaziergang etwa. Durch die Parkplatz-Variante könne zudem verhindert werden, dass die Fläche anderweitig bebaut wird und so als Grünfläche erhalten bleiben.

Die Vertreter der Freien Wähler im Bauausschuss und die Ortsgruppe Aschheim-Feldkirchen-Kirchheim des Bund Naturschutz (BN) haben sich gleichwohl gegen die Erweiterung ausgesprochen. Die Naturschützer befürchten insbesondere, dass durch die Umwidmung des Ackers bodenbrütende Vögel weniger Raum für ihre Nester finden werden. Außerdem vermisst der BN ein übergreifendes Konzept für den nahen Heimstettener See. Die Gemeinde sieht diese Gefahr nicht gegeben. Der Bauausschuss hat mit großer Mehrheit die weiteren Planungen für die Erweiterung freigegeben. Bei viel Besucherandrang am See soll ein Teil der bereits bestehenden Bauma-Fläche zudem künftig als Überlaufparkplatz dienen.

© SZ vom 22.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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