Drohnen, Hochzeit-Apps, automatische Händewaschgeräte: Das sind einige der Ideen, welche die Schüler am Montag, beim Regionalentscheid Bayern Süd des bundesweiten Wettbewerbs business@school, präsentiert haben. Acht Schülergruppen haben es bis in die Vorrunde geschafft. Darunter zwei Gruppen aus Ottobrunn, und je eine aus Kirchheim und Pullach. Um ins Deutschlandfinale zu kommen, mussten die Gruppen die Jury aus Unternehmern und Wirtschaftsexperten von ihren Gründungsideen überzeugen.
Den 17-jährigen Niklas Reinders, Mark Trui, Nikolas Rosenberg und der 16-jährigen Eileen Vu aus Ottobrunn ist das gelungen. Sie holten den ersten Platz. Ihre Idee: Den Borkenkäfer mittels Drohnen zu bekämpfen. Das Insekt befällt hierzulande Bäume, die daraufhin gefällt werden müssen. Ihr Plan: Sie schicken Drohnen los, die einen Wald überfliegen und währenddessen Fotos schießen. Eine Software wertet die Bilder aus, so dass befallene Bäume erkannt und markiert werden. Diese Informationen kann sich der Förster dann auf seinem Handy anzeigen lassen, samt GPS-Daten. Falls ein Förster kein Smartphone habe, würden die Elftklässler die Informationen auch per Post schicken. "Unser Ziel ist, dass wir in Zukunft fliegen und nicht der Borkenkäfer", sagt Nikolas Rosenberg zum Schluss der Präsentation.
Ihre Zielgruppe seien private sowie staatliche Waldbesitzer und ihr vorläufiger Fokus liege auf dem Landkreis; mit potenziellem Firmensitz in Ottobrunn. Die Schüler hätten sogar schon einen Kunden. Die Gemeinde Aying könnte sich vorstellen, vier Überflüge zu je 500 Euro für die nächste Saison zu buchen. Auf die Frage, ob sie ihre für den Wettbewerb konzipierte Idee tatsächlich umsetzen und die Firma gründen möchten, antwortet Mark Trui: "Wir spielen schon mit der Idee. Aber erst mal freuen wir uns über die Anerkennung unserer Arbeit." Die Jury zeigte sich vor allem von der Marktanalyse überzeugt, hätte sich aber noch eine stärkere Differenzierung zwischen Groß- und Kleinkunden gewünscht. Insgesamt sei es aber eine sehr schöne Idee.
Auf den zweiten Platz haben es die 17 Jahre alten Schüler des Otfried-Preußler-Gymnasiums aus Pullach geschafft. Ihre Geschäftsidee ist ein Fahrradkettenöler, den sie Chaintain getauft haben - abgeleitet von ihrem Slogan "Maintain Your Chain". Es handelt sich dabei um einen kleinen Öltank mit Pinselaufsatz, der am Fahrradrahmen befestigt wird und die Kette während der Fahrt ölt. Laut Daniel Rabe kamen sie auf die Idee, nachdem ihm aufgrund mangelnden Ölens die Fahrradkette gerissen ist.
Ebenfalls den zweiten Platz erreichten die 17-jährigen Abiturienten vom Gymnasium Kirchheim. Die Gruppe stellte fest, dass sich auf öffentlichen Toiletten häufig mehr Bakterien an den Waschbeckenarmaturen ansammeln als auf den Klositzen. Mit dem Ziel, die Hygiene in öffentlichen Einrichtungen zu erhöhen, entwarfen sie ein Gerät, das die Hände automatisch wäscht, spült und trocknet - und sich anschließend selbst reinigt.
Auf den dritten Platz kam unter anderem die zweite Gruppe vom Gymnasium Ottobrunn. Die 17-jährigen Mädchen haben sich eine Smartphone-App für Hochzeitswillige ausgedacht. "Weddy To Go" soll bei der Hochzeitsplanung unterstützen, indem die App nach Dienstleistern sucht, die zu den Wünschen und zum Budget des Paares passen.
Die Bildungsinitiative business@school wurde 1998 von der Unternehmensberatung The Boston Consulting Group ins Leben gerufen. Heuer beteiligen sich mehr als 1500 Schüler an 90 Gymnasien im gesamten Bundesgebiet an dem Wettbewerb. Die Schüler werden während des Projekts von Unternehmensvertretern aus 20 Partnerunternehmen betreut.
Das Team "Drone-Protect", wie die Regionalentscheid-Sieger des Gymnasiums Ottobrunn sich nennen, wird sich mit seiner Idee am Samstag, 17. Juni, in München noch mal gegen acht andere Teams behaupten müssen.