Ottobrunn:Tokio, Yokohama, Ottobrunn

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Johannes Spatz ist einer von drei Geschäftsführern von Panasonic Automotive and Industrial Systems Europe. (Foto: Panasonic)

Der Elektronikkonzern Panasonic hat 550 Mitarbeiter im ehemaligen Bosch-Gebäude zusammengeführt. Die Konzentration verschiedener Unternehmensbereiche unter einem Dach soll Synergieeffekte bringen

Von Daniela Bode, Ottobrunn

Tokio, Kadoma, Yokohama - in roten Lettern zieren die japanischen Städtenamen die Glastüren und Wände zu den Besprechungsräumen am neuen Standort in Ottobrunn. Rote Linien auf den Wänden und Türen stellen Leiterbahnen in elektronischen Schaltplänen stilisiert dar. Dieses Design passt gut zu dem japanischen Elektronikkonzern Panasonic. Mehrere Unternehmensbereiche sind am neuen Standort in dem ehemaligen Bosch-Gebäude in der Robert-Koch-Straße 100 in Ottobrunn zusammengeführt worden. "Automotive and Industrial Systems Europe" heißt der neue Geschäftsbereich. Nun ist auch der Umzug der insgesamt 550 Mitarbeiter abgeschlossen. Das feiert die Firma an diesem Freitag mit einer internen Einweihungsfeier.

Die Umstrukturierung begann bereits 2014. Da wurden die Bereiche Panasonic Automotive Systems Europe, Sanyo Components Europe und Panasonic Industrial Devices Sales Europe mit der Tochtergesellschaft Panasonic Electric Works zum neuen Unternehmen Automotive and Industrial Systems Europe zusammengeführt.

Die Standorte in Haar, Holzkirchen und München wurden aufgelöst und haben nun in dem Bürogebäude in Ottobrunn ihr neues Zuhause gefunden. Der Umzug begann bereits Mitte 2015. Die Wahl fiel auf die Gemeinde im Südosten des Landkreises München, weil sie sich so gut wie in der Mitte der bisherigen Sitze befindet. "Es war uns wichtig, dass das für die Mitarbeiter passt", sagt Johannes Spatz, einer der drei Geschäftsführer von Panasonic Automotive and Industrial Systems Europe. Er verantwortet den Bereich Industrial Business. "Jetzt sind alle angekommen. Jetzt können wir in die nächste Runde starten und noch weiter zusammenwachsen", sagt er.

Das Unternehmen forscht, fertigt und vertreibt elektronische Komponenten wie Halbleiter und Sensoren. Genauso bietet es seinen Kunden Fabrik-Automatisierungssysteme. Es beliefert vor allem die Automobilindustrie, aber auch andere Unternehmen. In Ottobrunn befindet sich die Europa-Zentrale für das Industriegeschäft mit den Zentralfunktionen wie Management, Finanzen und Personal. Von hier aus werden auch der Vertrieb und das Marketing für Europa gesteuert.

Damit die Räume zu den Anforderungen des Unternehmens passen wurden sie entsprechend umgebaut. Die Büros sind nach einem Open-Office-Konzept gestaltet. Neben wirklich offenen Bereichen gibt es auch kleinere Räume, von denen viele mit Glaswänden abgetrennt sind. Also nicht offen. "Eine Mischform", wie Spatz es nennt. Bis auf die Eingangshalle, neben der sich auch eine Art Show-Bereich befinden soll und in der noch gewerkelt wird, sind die Bauarbeiten abgeschlossen.

Spatz sieht in der Zusammenführung einen großen Mehrwert. "Unser primäres Ziel ist es, hier Wissen zu bündeln, Synergien zu schaffen und weiter auszubauen", sagt er. Er freut sich, dass nun alle Mitarbeiter mit all ihrem verschiedenen Know-how zusammengeführt sind. "Unterschiede bringen Innovation", sagt er voller Überzeugung. Erste spannende Themen kristallisierten sich schon heraus. Überhaupt ist Spatz guter Dinge, verzeichnete das Unternehmen mit seinen insgesamt rund 1600 Mitarbeitern in ganz Europa - die anderen Standorte wie Langen eingeschlossen -, doch im ersten Quartal ein Wachstum im zweistelligen Prozentbereich. Die Einweihungsfeier sieht Spatz als guten Anlass, mit vielen Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen.

Auch für die Gemeinde Ottobrunn bedeutet der Zuzug eine positive Entwicklung. Immerhin war das Gebäude mehr als vier Jahre leer gestanden, nachdem Bosch seinen Firmensitz nach Grasbrunn verlegt hatte.

© SZ vom 08.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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