Ottobrunn:Schaufenster zum Wald

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Viel Glas soll bei der Fassade der neuen Sporthalle verbaut werden. (Foto: Visualisierung: peck.Daam Architekten GmbH)

Schulzweckverband gefällt die Rostoptik der neuen Dreifachturnhalle des Gymnasiums

Von Daniela bode, Ottobrunn

Die neue Dreifachturnhalle des im Bau befindliche Ottobrunner Gymnasium nimmt Gestalt an. Bereits im Dezember hatte der Zweckverband Staatliche weiterführende Schulen im Südosten des Landkreises München das Gebäude beschlossen. Nun steht auch fest, wie die Sporthalle im Südosten des Grundstücks aussehen soll. Die Verbandsmitglieder billigten in der jüngsten Sitzung einstimmig die Entwurfsplanung des Architektenbüros Peck.Daam aus München für rund 6,8 Millionen Euro. Außen wird sich die schlichte, moderne Halle durch viel Glas und teils rostige Fassade präsentieren, innen sollen unter anderem Sichtbeton und Eichenholz verwendet werden.

"Uns hat von Anfang an die Waldkulisse begeistert", sagte Architekt Armin Daam bei der Vorstellung des Entwurfs. Und so planten sie mit der neuen Turnhalle, die abgesenkt sein wird, eine Art Schaufenster zum Wald, der südlich angrenzt. Heißt: Die Nord-, sowie die Süd-Fassade der Halle werden aus Glas bestehen. Die Ost- und Westfassade sollen aus Cortenstahl bestehen, der laut dem Architekten nicht gewartet werden muss und nach etwa einem Jahr eine Rostoptik entwickelt. Im Inneren sollen die Türen aus Eichenholz gefertigt sein, die Wände aus Sichtbeton. Von der Aufteilung her werden sich im Untergeschoss im nördlichen Bereich zu jeder Teilhalle Umkleiden befinden. Ebenfalls im Untergeschoss sollen die sanitären Anlagen liegen, auch ein Behinderten-WC. Insgesamt ist die Halle laut Architekt komplett barrierefrei gestaltet. Lediglich der Konditionsraum war aus Kostengründen zunächst nicht barrierefrei geplant, die Verbandsräte beschlossen aber auf Antrag des Putzbrunner Bürgermeisters Edwin Klostermeier (SPD) einstimmig, auf diese Einsparung von 9500 Euro zu verzichten. Der Eingang zur Halle soll im Nordwesten des Gebäudes liegen. In dem dort verorteten Foyer soll man warten können, man soll dort auch in die Halle sehen.

Die Optik des Gebäudes gefiel allen Verbandsräten sehr gut. Auch die Kosten waren kein Diskussionspunkt mehr. Sie waren zwar in der Machbarkeitsstudie zunächst mit sechs Millionen Euro beziffert gewesen, die Kostenschätzung der Architekten nannte dann einen Betrag von acht Millionen Euro, durch Einsparungen landeten die Planer aber nun bei 6,8 Millionen Euro, was die Verbandsräte nicht beanstandeten.

Diskutiert wurde dieses Mal über andere Punkte: Einigen Mitglieder fehlte ein Zuschauerbereich. Neubibergs Bürgermeister Günter Heyland (Freie Wähler) etwa meinte: "Ich habe Bedenken, ob für Besucher genug Platz ist." Im Raum stand auch, die Kosten für eine Balustrade zu prüfen. Klostermeier mahnte zur Vernunft: "Ich warne davor, jetzt schon wieder etwas dazuzupacken." Wenn die Zuschauer drinnen Platz haben sollten, redeten sie über einen sechs- oder sogar siebenstelligen Betrag. "Die Halle ist in erster Linie für den Schulsport und in zweiter Linie für die Vereine", sagte er. Ohnehin hatte sich das Gremium entschieden, keine Tribüne vorzusehen. Der Architekt verwies auch auf das Foyer.

Debattiert wurde zudem über die Farbe des Bodens in der Halle. Der Vorschlag der Architekten sieht einen dunklen Belag vor. Vorteil wäre laut Daam, dass man etwa die Spuren der Turnschuhe weniger sieht als auf einem hellen Boden. Mehrere Verbandsräte äußerten derweil die Sorge, dass es in der Halle dann zu dunkel werde. Mindy Konwitschny (SPD) aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn meinte, dass man auf dem dunklen Boden zwar keine Spuren der Schuhe sehe, aber dafür alles andere. Einzig über die Farbe des Bodens stimmte das Gremium also noch nicht ab. Die Verbandsräte wollen sich ein Beispielobjekt mit dunklem Boden ansehen. Sonst stimmte das Gremium der Entwurfsplanung zu. Auf Antrag der Ottobrunner Grünen Doris Popp hin sollen zudem die Kosten für eine Vorrichtung für Solarthermie oder eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach geprüft werden. Der stellvertretende Zweckverbandsvorsitzender Thomas Loderer (CSU) war erleichtert über die konstruktive Diskussion und den positiven Beschluss.

Läuft alles nach Plan, soll mit dem Bau der Halle im März kommenden Jahres begonnen werden. Geplante Fertigstellung ist im Juli 2017.

© SZ vom 07.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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