Ottobrunn:Gemeinderäte dürfen bleiben

Lesezeit: 2 min

Satzung der Seniorenvertretung bleibt zum Teil doch, wie sie ist

Von DAniela Bode, Ottobrunn

Gemeinderäte in Ottobrunn dürfen sich auch in Zukunft in den Seniorenbeirat wählen lassen. Anders als Seniorenreferentin Erika Aulenbach von der Bürgervereinigung Ottobrunn (BVO) beantragt hatte, hat die große Mehrheit des Gemeinderats nun dafür gestimmt, die Satzung für den Seniorenbeirat in diesem Punkt nicht zu ändern. In den anderen zentralen beantragten Punkten wird das Regelwerk wie vom Hauptausschuss empfohlen geändert: Künftig wird die Amtsperiode der Seniorenbeiräte von Mai kommenden Jahres an auf vier Jahre verlängert. Außerdem soll der Referent für Senioren zu den öffentlichen und nichtöffentlichen Sitzungen des Beirats eingeladen werden und hat dort Rederecht. Dem Vernehmen nach ist der Seniorenbeirat über die Entscheidung teilweise enttäuscht, da sich der Gemeinderat nicht der eigenen Empfehlung angeschlossen hat.

Aulenbach, die als Seniorenreferentin Bindeglied zwischen Beirat und Gemeinderat sein soll, hatte die Änderungsvorschläge eingebracht. Eine Begründung war, dass andere Seniorenbeiräte oder Mitarbeiter des Hauses für Senioren sich "nicht mehr so trauen, sich zu äußern, wenn ein Gemeinderat" im Gremium sitzt, sagte sie in der Sitzung. Im Vorfeld war allerdings die Rede davon gewesen, dass es auch um einen persönlichen Streit zwischen Aulenbach und Seniorenbeiratsmitglied Axel Keller (FDP) gehe. In der Sitzung sprach Aulenbach zwar den Namen nicht aus, berichtete aber davon, dass es besser sei, wenn jemand anderes im Beirat sitze als eine Person, die "ihr Programm durchbringen wollte" und nun "gegen alles" sei. "Die schlechte Stimmung können wir nicht tragen", sagte sie. Es war offensichtlich, dass sie Keller damit meinte. Gleichzeitig beteuerte sie, dass es ihr "um die Sache" gehe und nicht um eine bestimmte Person. Der Seniorenbeirat ist stark in die Arbeit des Hauses für Senioren eingebunden, er organisiert unter anderem Feste und Feiern, gibt das Heft für Senioren heraus.

Der Seniorenbeirat hätte die Satzungsänderung offenbar in allen beantragten Punkten gutgeheißen. "Die Mehrheit unterstützt die Änderungsvorschläge von Erika Aulenbach", sagte Vorsitzender Hanno Lenze in einer Stellungnahme. Vier von sieben Beiräten hätten ihr Einverständnis zu den beantragten Punkten geäußert.

Der Gemeinderat entschied sich dennoch dafür, dass Gemeinderäte weiterhin auch im Seniorenbeirat sitzen dürfen. "Ich finde, das muss jedem selbst überlassen bleiben, welches Amt er übernimmt", sagte Doris Popp (Grüne). Ruth Markwart-Kunas (SPD) betonte, dass "persönliche Antipathien hier nichts zu suchen haben". Zudem sei es doch schön, wenn Gemeinderäte sich auch in anderen Feldern engagierten. Ariane Wißmeier-Unverricht (SPD) hatte im Ausschuss noch für die Änderung gestimmt, mittlerweile aber mit Senioren gesprochen. "Die Befürchtung, die ich am Anfang teilte, dass man den Argumenten eines Gemeinderats nichts entgegen setzen könne, habe ich nirgends so gehört", sagte sie.

Axel Keller derweil konnte die Ausführungen des Seniorenbeiratsvorsitzenden, vor allem zu der Verlängerung der Amtszeit, nicht nachvollziehen: "Es ist mir nicht bewusst, dass wir eine Abstimmung gemacht haben. Wir haben uns nur einmal kurz ausgetauscht", sagte er und lehnte in dem Punkt die Satzungsänderung ab. Über die Änderungen bezüglich der Einladung zu den Sitzungen und des Rederechts waren sich die Gemeinderäte einig, es wurde nicht darüber diskutiert.

© SZ vom 05.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: