Ottobrunn:Biblische Motive

franz marc "schöpfungsgeschichte II"

Franz Marc trug sich sogar mit dem Gedanken, Pfarrer zu werden: Hier sein Bild "Schöpfungsgeschichte II".

(Foto: oh)

Ausstellung in Michaelskirche mit Werken von Chagall bis Beuys

Wer sich den existenziellen Fragen von Leben, Liebe und Tod stellt, der landet immer bei der Frage nach Gott. Aus philosophischer Sicht gibt es keine endgültigen Antworten, aus religiöser schon. Dass unter Künstlern existenziell oft besonders gefährdete Seelen sind, leuchtet ein, und gerade sie haben in kreativer Auseinandersetzung mit Glaube und Religion nach einem Weg gefahndet, mit dem sie etwaigen Zweifeln und Ängsten vor transzendentaler Obdachlosigkeit begegneten.

In der Ottobrunner Michaelskirche wird diesen Sonntag eine Ausstellung eröffnet, die sich mit dieser speziellen Thematik auseinandersetzt. Unter dem Titel "Spurensuche - Christliche Botschaften von Chagall bis Beuys" werden dort 44 Bilder zu biblischen Motiven von großen Künstlern des 20. Jahrhunderts wie Marc Chagall, Pablo Picasso, Oskar Kokoschka, Franz Marc, Emil Nolde, Karl Schmidt-Rothloff, Joseph Beuys und Keith Haring gezeigt. Die wertvollen Kunstwerke sind eine Leihgabe der Stiftung Christlicher Kunst der Lutherstadt Wittenberg. Die Arbeiten zeigen alle Facetten der Grafik vom Holzschnitt über Lithographie, Radierung und Siebdruck bis hin zu Verfremdungen von Fotos bedeutender Gemälde. In einer besonderen Anordnung werden immer zwei oder mehr Bilder zu einem Thema einander gegenüber gestellt. Die Themen reichen von Schöpfung über Versuchung, Propheten und Taufe Jesu bis zu Kreuzigung. Die in der Sammlung vertretenen Künstler schöpften nicht zuletzt Kraft und Hoffnung durch die Geschichten der Bibel.

Die Eröffnung der Ausstellung ist am Sonntag, 2. Juli, im Rahmen eines Festgottesdienstes, bei dem Dekan Mathis Steinbauer und die Kunsthistorikern Isabel von Bredow-Klaus eine Dialogpredigt über Bilder der Ausstellung halten, Beginn 10 Uhr. Die Ausstellung ist von 2. Juli bis 30. Juli von 9 bis 20 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Begleitet wird die Werkschau von einem umfangreichen Programm. So führt Bredow-Klaus zwei Mal durch die Werkschau mit diversen thematischen Schwerpunkten; es gibt Nachtführungen mit Pfarrerin Stefanie Wist, einen Kinder-Kunst-Workshop, Vorträge, Konzerte, Gesprächskreise und besondere Gottesdienste. Viele Gelegenheiten, neue Fragen zu stellen und eventuell neue Antworten zu finden.

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