Oberschleißheim:Neue Studie muss sein

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Gutachten soll Alternativen zu einer Bahnlinie im Trog klären

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Der Oberschleißheimer Gemeinderat hat erneut seine Forderung bekräftigt, für die mögliche Troglösung der Bahn Alternativen zu untersuchen. Mit klarer Mehrheit wurde die schon Anfang 2017 beschlossene Ergänzungsstudie nun aber wirklich in Auftrag gegeben. Darin soll die in der aktuellen Machbarkeitsstudie als Basis geltende Verlegung des S-Bahnhofs nach Süden und in den Trog nicht vorausgesetzt und stattdessen ein zweiter S-Bahn-Halt für den entstehenden Uni-Campus eingeplant werden.

Diese Alternativplanung hatte der Gemeinderat im März 2017 in Auftrag gegeben, Bürgermeister Christian Kuchlbauer (FW) aber nie umgesetzt. Er hält jede Abweichung von der Machbarkeitsstudie für kontraproduktiv und nicht durchsetzbar. Seitenweise hatte er ablehnende Stellungnahmen von Behörden einholen und zusammenstellen lassen. Dessen ungeachtet hatte der Gemeinderat im November auf der Umsetzung des Beschlusses bestanden. Jetzt lag ein Angebot eines Planungsbüros über 21 5000 Euro für eine Alternativstudie vor, von der Rathausverwaltung wiederum garniert mit einer fünf Seiten langen Zusammenfassung der ablehnenden Stellungnahmen. Florian Spirkl (SPD) erinnerte an den Beschluss des Gemeinderats, eine bessere Alternativlösung mit Nachdruck zu verfolgen. Peter Benthues (CSU) tat die Zusammenstellung als "Meinungsäußerungen" ab. Ingrid Lindbüchl (Grüne) sagte, die Einwände seien "nichts, was uns erschrecken sollte". Auch Hans Hirschfeld (FW) forderte, "mal energisch auf die Verursacher loszugehen". Die Gemeinde habe im Kontext der Umsiedlung der Tierärztlichen Fakultät der Universität nach Oberschleißheim eine unterzeichnete Zielvereinbarung, in der als Lösung der dadurch steigenden Verkehrsbelastung ein zweiter S-Bahn-Halt in Campus-Nähe verbindlich vereinbart ist. Um das zu erreichen, müsse man auf Konfrontationskurs gehen "und die nächsten Bauvorhaben der Uni nicht genehmigen", riet Hirschfeld.

Ein Konflikt entzündete sich noch am weiteren Auftrag an den Bürgermeister, "hierzu in stetem Gespräch mit den betreffenden Stellen des Freistaats zu bleiben". Gemeinderat Benthues, auch Vorsitzender der Bürgerinitiative "Bahn im Tunnel", erinnerte Kuchlbauer an ein Schreiben, in dem dieser die Bürgerinitiative "herzlich einlädt, bei diesen Gesprächen dabei zu sein". Das könne in den Beschluss, forderte Benthues. Kuchlbauer lehnte dies kategorisch ab, SPD, Grüne, FDP und Teile der CSU setzten die Anwesenheit der Bürgerinitiative bei Verhandlungen zum Bahntunnel aber durch. Der Bürgermeister und die FW lehnten - ebenso wie Riedelbauch - den Auftrag für eine neue Studie ab, die Mehrheit von SPD, CSU, Grünen und FDP billigten sie.

© SZ vom 23.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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