Oberschleißheim:Gemeinderäte pfeifen Bauamt zurück

Trotz massiver Abweichungen vom Bebauungsplan wollte das Oberschleißheimer Gemeindebauamt einen Bauantrag in der sogenannten Fliegersiedlung durchwinken. Als der Bauausschuss des Gemeinderats genauer hinschaute, kamen freilich einige Ungereimtheiten ans Licht, das Votum wurde verschoben.

Ein Einfamilienhaus soll zum Doppelhaus ausgebaut werden und damit zentrale Vorgaben der Bauleitplanung übertreten. Bürgermeister Christian Kuchlbauer (FWG) empfahl die Billigung des Bauvorhabens, da auf Voranfragen in den vergangenen Jahren die Abweichungen schon akzeptiert worden seien. Eine Überschreitung der zulässigen Baufläche um 93 Quadratmeter? Was seien denn für diese Ausnahmegenehmigung seinerzeit die Gründe gewesen, hakte Florian Spirkl (SPD) nach.

Daraufhin wurde in den alten Beschlüssen geblättert und festgestellt, dass bei den Voranfragen 2014 und 2015 in der Tat einige Abweichungen akzeptiert worden seien - die Überschreitung der Fläche um 93 Quadratmeter jedoch ausdrücklich nicht.

Edgar Putz (FWG) wies darauf hin, dass der Anbau faktisch zu einer Realteilung des Grundstücks führen werde, was für die Siedlung kategorisch ausgeschlossen sei. Diese Abweichung von den Vorgaben sei aber gar nicht als genehmigungsbedürftig dargestellt. Das Gemeindebauamt muss nun die offenen Fragen nacharbeiten und den Antrag dann im Ferienausschuss noch einmal vorlegen.

© SZ vom 20.07.2017 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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