Der Landkreis München darf im sogenannten Holzgarten in Oberschleißheim Asylunterkünfte errichten. Die Bayerische Schlösserverwaltung hat den sogenannten Holzgarten in der ersten Oktoberhälfte dem Landkreis überlassen. Das geht aus einer Erklärung der Schlösserverwaltung hervor, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Nach angeblichem Zwist bei den Verhandlungen um das Gelände nahe dem alten Bahnhof und dem Schloss, haben sich der Landkreis und die Eigentümerin des Areals schlussendlich geeinigt. Im Nachhinein spricht Oberschleißheims Bürgermeister Christian Kuchlbauer (FW) von einem "Missverständnis". Er hatte Ende September der Schlösserverwaltung vorgeworfen, dass sie den Bauantrag boykottiert habe. Die Behörde indes erklärte jetzt, dass ihr nie ein entsprechender Antrag vorgelegen habe und der Bau von Unterkünften nicht ihre Aufgabe sei: "Eine entsprechende Unterschrift haben wir nie verweigert", heißt es in der Erklärung.
Bürgermeister Kuchlbauer konkretisierte das Missverständnis: Die Schlösserverwaltung habe um die Sicherheit der künftigen Bewohner gefürchtet, weil sie zwei Lagerhallen auf dem Gelände unterhält, sagte er. Claudia Albrecht von der Behörde sagte: Man habe keine zwischen spielenden Kindern kreuzende Gabelstapler haben wollen. Doch inzwischen sei die Frage durch unterschiedliche Zufahrtswege geklärt. Es gebe "keine Sicherheitsbedenken mehr". Kuchlbauer erklärte zudem, dass sich das Landratsamt und die bayerische Behörde erst auf eine Nutzungsdauer von zehn Jahren haben einigen müssen.
Der Gemeinderat warte nun auf den Bauantrag aus dem Landratsamt, sagte Kuchlbauer, über den das Gremium in der Gemeinderatssitzung im November abstimmen wolle. Geplant seien sechs Häuser in fester Ständerbauweise für etwa 200 Asylsuchende. Er hoffe, dass die Unterkünfte bis Jahresende fertig sind, halte das aber für "sportlich". Die provisorischen Wohncontainer, die derzeit in Oberschleißheim stehen, seien nicht optimal.