Wer in Oberhaching das Wort "Kapellensteig" in den Mund nimmt, erntet unweigerlich spöttisches Gelächter. Bürgermeister Stefan Schelle (CSU) weiß das. Und so leitete er die jüngste Nachricht zur Fertigstellung der Bauarbeiten jener Jahrhundertbrücke über die Kreisstraße M 11 diese Woche auch mit der Anrede "Für alle Freunde der Kapellensteig-Brücke" an seine Bürger weiter. Bei der Bürgerversammlung hatte er kürzlich erst wieder Erheiterung im Publikum ausgelöst, als er davon sprach, es würde jetzt bald was werden mit der neuen Brücke. Das hat in Oberhaching zuletzt kaum einer mehr geglaubt. Noch nicht einmal dem Bürgermeister. Zu oft waren die Oberhachinger bei diesem Thema vertröstet worden.
Die neueste Information zu diesem Thema aus dem Sachbearbeiterbüro des Staatlichen Bauamts Freising macht nun aber wirklich Hoffnung darauf, dass bald alles gut werden wird mit der Brücke über die Kreisstraße zwischen Oberhaching und Grünwald. Denn: Ende kommende Woche soll die Stahl-Holz-Konstruktion tatsächlich endlich eingehoben werden.
Die Chancen stehen gut, dass es nach vielen Anläufen endlich klappt, den anvisierten Termin zu halten. Denn das Bauwerk ruht nun schon seit einiger Zeit neben der Straße, zuletzt waren noch die Holzarbeiten ausgeführt worden. Bodenbeläge, ein Geländer und ein Dach mussten angebracht werden. Nun ist geplant, das Trumm am Freitag, 2. Dezember, von 21 Uhr an mit einem Autokran anzuheben und auf seine Stützen zu montieren. Dazu muss die Kreisstraße M 11 voraussichtlich bis Samstag, 3. Dezember, 12 Uhr, gesperrt werden. Eine Umleitung soll ausgeschildert sein. Laut Straßenbauamt soll die Freigabe des Geh- und Radwegs über die Brücke dann am selben Tag um 13 Uhr erfolgen. Der provisorisch eingerichtete Gehweg über das nahe Feld werde nach der Freigabe vollständig zurückgebaut.
Eigentlich sollte die neue Brücke bereits seit den Sommerferien die alte marode Querung aus Holz ersetzen. Doch hatte es Ärger mit dem Subunternehmern der Stahlbaufirma gegeben, die den neuen Kapellensteig zusammenschweißen sollte. Laut dem Straßenbauamt hatte diese Firma derart geschlampt, dass mehrmals nachgearbeitet werden musste und sich so der Termin der Fertigstellung immer wieder verschob.