Oberhaching:Bad putzen

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60 Ehreamtliche haben am Samstag das Further Naturbad auf Vordermann gebracht. Am 15. Mai öffnet das Familienbad wieder seine Pforten. (Foto: Claus Schunk)

60 Helfer richten die Becken und Liegewiesen her

Von Lenka Jaloviecova, Oberhaching

Geschichten gibt es viele zu erzählen. Damals, als rund um das Wasserbecken noch kleine Häuschen mit weißen Fassaden und blauen Holztüren aneinandergereiht standen "und sogar Franz Beckenbauer hier mit dem Ball herumkickte: Da war das Ganze so etwas wie ein Privatbad", sagt Heinz Effenberger, der im Further Bad für die Aufsicht zuständig ist. Er schmunzelt, als er die alten Bilder an der Wand betrachtet. Der Name hat sich in den vielen Jahren nicht geändert, die Begeisterung für das am Ortsanfang von Oberhaching versteckte Naturbad auch nicht.

Seit sechs Jahren gibt es das Bad Furth in dieser Form. Damit die Besucher zur Eröffnung am 15. Mai auf der großen Liegewiese entspannen und im 50-Meter-Becken schwimmen können, legten am Samstag 60 Ehrenamtliche Hand an, darunter viele Jugendliche und Kinder, die kehrten und den Boden lockerten. Der Rasen wurde gemäht, im Feuchtbiotop neben der Schwimmbahn wurden trockene Äste entfernt. Im Becken gibt es wieder Abgrenzungsketten, die Sonnenschirme für schöne Tage stehen auch schon bereit.

Für Effenberger geht die Arbeit jetzt erst richtig los. Bevor das Bad Mitte Mai für die Öffentlichkeit seine Pforten öffnet, dürfen Mitglieder des Vereins Freunde Further Bad die Anlage nutzen. Effenberger nimmt täglich Wasserproben, um Sauerstoffgehalt und pH-Wert zu bestimmen. "Zudem machen wir einmal im Monat eine große Wasserprobe, die an die Stadtwerke München geht." Das Bad wegen Keimen oder schlechten Wassers schließen musste er noch nie. Das Wasser in den beiden Becken kommt aus Bodenquellen und wird in zwei großen Anlagen gereinigt, aber nicht chemisch. Sieben sogenannte Skimmer saugen das Oberflächenwasser ab, das am Trockenbiotop oben auf dem Hügel verrieselt wird. Danach sickert das Wasser durch mehrere Gesteinsschichten und wird, nun sauber, wieder ins Becken geleitet.

Das Bad ist bei Familien beliebt: "Wir haben viel Liegefläche und Spielmöglichkeiten für Kinder mit einer Rutsche, einer Sprunginsel, einem Bach und einem Sandkasten. Dieses Jahr ist ein Beachvolleyballplatz dazugekommen", sagt Effenberger. "Zudem geht es bei uns sehr friedlich zu." Die Wassertemperatur liegt um die 20 Grad. Viel wärmer wird es auch im Sommer nicht. Den meisten scheint das nichts auszumachen - der Verein hat mehr als 2000 Mitglieder, dazu kommen zahlreiche Badegäste.

© SZ vom 27.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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