Oberhaching:Auf Asphalt ins Nachbardorf

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Der Feldweg, der bei der Kapelle von der Jettenhauser Straße in Oberbiberg abzweigt, wird asphaltiert. (Foto: Claus Schunk)

Radweg von Oberbiberg nach Gerblinghausen wird ausgebaut

Von Iris Hilberth, Oberhaching

In Oberhaching nennen sie ihn den "Pullacher Kirchweg", diesen mitunter recht schmalen Feld- und Waldweg zwischen den Ortsteilen Oberbiberg und Gerblinghausen, der von der Kapelle an der Jettenhauser Straße abzweigt. Er gilt als recht beliebt bei Fußgängern und Radfahren, obwohl die Nutzung dieser unbefestigten Verbindung vor allem bei Nässe nicht gerade kommod ist. Bauamtsleiter Gerhard Jäger spricht sogar von einem "schlechten Zustand" des Wegs. Jetzt soll er ausgebaut werden. Der Bauausschuss des Gemeinderats hat am Dienstagabend einstimmig beschlossen, den Weg zu verbreitern und zu asphaltieren.

Direkt nach der Kapelle ist der Weg mit fünf Metern Breite noch recht geräumig, doch verengt er sich zusehends bis nurmehr 2,30 Meter von einer zur anderen Seite gemessen werden. Weil aber nun durchgängig mindesten drei Meter her müssen, gilt es vor der Baumaßnahme zunächst, mit den Grundstückseigentümern zu verhandeln. Es wird dabei um Ankauf oder Tausch gehen. Der Weg wird weiterhin als Rad- und Fußweg angelegt, der lediglich für den landwirtschaftlichen Verkehr frei gegeben ist. Das hat für die Gemeinde auch den Vorteil, dass man sich einen Zuschuss aus dem Fördertopf für Radwege erhofft.

In Oberbiberg jedenfalls ist man offenbar begeistert von der Verbesserung dieser Wegeverbindung. Elvira Oberstein, die für die Interessengemeinschaft Altgemeinde Oberbiberg (IGAO) im Gemeinderat sitzt, berichtete: "Der Weg wird wirklich viel genutzt, aber im Winter oder wenn gerade der Schnee weggeht, ist das kein Spaß." Claus Kratzer von den Grünen sah die Versiegelung durch die geplante Asphaltierung kritisch. "Das steht in Konkurrenz zum Naturschutz", sagte er und schlug ein komplettes Radwegekonzept für diese Gegend vor, "bevor so ein Ding asphaltiert wird." Bürgermeister Stefan Schelle räumte ein: "Ja, wir befestigen eine Strecke, aber es wird keine neue Autostraße." Ohne Asphaltierung sei zudem kein Winterdienst möglich. So aber könnten die Kinder und Jugendlichen das ganze Jahr mit dem Radl fahren und die Eltern aufs Auto verzichten. "Vom Klimaschutz her ist das also eher positiv", so Schelle. Kratzer stimmte schließlich doch zu.

Auch Jörg Koppen, Sprecher der Arbeitsgruppe Verkehr und Ortsentwicklung der Agenda 21, ist mit der Entscheidung zufrieden. "Dies wird nicht nur aus der Sicht der Fußgänger und Radfahrer im Raum Oberbiberg begrüßt, sondern auch von den (Rad-)Wanderern, die über den neuen Geh- und Radweg aus Deisenhofen oder aus dem Gleißental kommen und ins Oberland wollen", teilt er mit. Denn dadurch könne die äußerst unangenehme und unsichere Dietramszeller Straße im Ortsgebiet von Oberbiberg und die Staatsstraße 2368 nach Süden zumindest teilweise vermieden werden. Zudem haben die Bewohner von Gerblinghausen die Möglichkeit, umweltfreundlich und sicher zum Kandler, Schützenverein, Bolzplatz, zur Kirche und zur Feuerwehr in Oberbiberg zu kommen oder den Geh- und Radweg nach Deisenhofen zu erreichen.

© SZ vom 19.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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