Neubiberg:Platz für 240 Flüchtlinge

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Gemeinde genehmigt Bau von sechs Holzhäusern

Von Daniela Bode, Neubiberg

Nun steht fest, wie die Flüchtlingsunterkunft an der Äußeren Hauptstraße in Neubiberg aussehen wird. Die Firma Feel Home wird sechs Holzhäuser in Modulbauweise errichten, zwei mit zwei Geschossen und vier mit drei Geschossen. Es wird Platz sein für 240 Menschen. Die Nutzung der Unterkunft wird auf zehn Jahre befristet. Die Zufahrt zu dem Gelände erfolgt im Südwesten über die Äußere Hauptstraße. Über einen Fuß- und Radweg im Norden sollen die Bewohner gut den angrenzenden Kreuzungsbereich erreichen können. Gemäß der Einfriedungssatzung der Gemeinde wird die Anlage mit einem 1,50 Meter hohen Zaun umgeben. Der Gemeinderat erteilte am Dienstag einstimmig sein Einvernehmen für das Bauvorhaben.

Der Freistaat Bayern, dem das Grundstück gehört, hatte es im November 2014 dem Landratsamt zur Nutzung für den Bau von Asylunterkünften angeboten. Seitdem wurde das Grundstück auf Altlasten untersucht. Es gründete sich zudem die Bürgerinitiative "Flüchtlinge in Neubiberg", die die Interessen der Anwohner vertritt und bündelt. Mit der nun geplanten Bebauung sind das Landratsamt und die Planer den Bürgern entgegengekommen. Die Zahl der Häuser wurde von zuletzt acht auf sechs teilweise höhere Gebäude reduziert. So können die Häuser etwas weiter nach Nordwesten geschoben werden. Das hatte ein Anwohner bei der Bürgerversammlung im September angeregt. Ganz zu Beginn waren einmal zehn Häuser vorgesehen, doch dann wurde die Zahl der Bewohner reduziert. Dass so viele Menschen an nur einer Stelle untergebracht werden sollten, war einer der Kritikpunkte der Anwohner.

Oliver Hellmund, Sprecher der Bürgerinitiative, bewertet die Kommunikation mit dem Landratsamt in den vergangenen Monaten grundsätzlich positiv. Sie sei stets "konstruktiv" und "harmonisch" gewesen. Nur bei einem Gespräch im Landratsamt am vorigen Freitag, bei dem ihm und zwei weiteren Vertretern der Bürgerinitiative vom Landratsamt und dem Koordinator der aktuellste Plan vorgestellt wurde, sei es teilweise etwas lauter geworden. "Das Treffen war auch gut, nur hat man einige unserer Anregungen nicht berücksichtigt, das sei nicht relevant für den Bauantrag, hieß es", sagt er. Ein Anliegen der Bürgerinitiative war es etwa, wegen der dreistöckigen Gebäude im Sichtbereich Erdhügel zu errichten. Das sei im neuen Plan nicht berücksichtigt. Doch nun ist laut Hellmund auch bei den noch offenen Punkten ein Kompromiss gefunden. Das Landratsamt habe beim Investor angefragt, ob man den Aushub der Baustelle auf der östlichen Seite neben den dreigeschossigen Gebäuden zu Sichtwällen schieben könne. Er habe eine Zusage erhalten.

Im Bauausschuss interessierten die Gemeinderäte noch einige Details. Ute Hirschfeld (Grüne) wollte etwa wissen, ob das Grundstück beim Fuß- und Radweg im Norden nachts abgeschlossen werde. Leonhard Schmid, Leiter der Stabsstelle Asyl im Landratsamt, verwies darauf, dass 24 Stunden am Tag ein Sicherheitsdienst darauf schauen werde, wer sich auf dem Gelände aufhält. Ob das Tor abgesperrt werde, werde der laufende Betrieb ergeben. Antonio Melieni, Vertreter der Studenten-Liste USU, fragte, ob die Wohnanlage nicht noch etwas weiter nach Nordwesten verschoben werden könne. Das sei nicht möglich, da ein Mindestabstand zur Straße gegeben sein müsse, erfuhr er. Melieni wollte auch sicherstellen, dass die Anlage nicht einfach erweitert werde. Bürgermeister Günter Heyland von Neubibergs Freien Wählern verwies darauf, dass das Landratsamt der Gemeinde auch derartige Planungen wieder vorlegen müsste. Er zeigte sich zufrieden: "Ich hoffe, dass alles reibungslos über die Bühne geht und bald eine gute Wohnsituation für Asylbewerber geschaffen wird."

© SZ vom 15.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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