Neubiberg:Nächste Ausfahrt Unterbiberg

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Die Ausfahrt Neubiberg soll nach dem Willen Heylands künftig Unterbiberg heißen. Nach Neubiberg soll es über die Ausfahrt Unterhaching-Ost gehen. (Foto: Claus Schunk)

Eine Umbenennung der Autobahnanschlussstelle soll den Ortsteil entlasten. Ottobrunn bleibt skeptisch

Von Daniela Bode, Neubiberg

In seinen Bemühungen, den Verkehr in Unterbiberg zu reduzieren, lässt Bürgermeister Günter Heyland von Neubibergs Freien Wählern nicht locker. Er hat vor kurzem erneut bei der Autobahndirektion Südbayern beantragt, dass die Anschlussstelle an der Autobahn A 8 künftig nicht mehr "Neubiberg" heißen soll, sondern "Unterbiberg". Im Gegenzug soll an der Anschlussstelle Unterhaching-Ost darauf hingewiesen werden, dass es hier nach Neubiberg geht, und zwar in beiden Fahrtrichtungen.

Vor einigen Jahren lehnte die Autobahndirektion einen entsprechenden Antrag Heylands ab, da die zuständige Polizeiinspektion 28 und die Gemeinde Ottobrunn negative Stellungnahmen abgegeben hatten. Weil aber die Verkehrsbelastung in Unterbiberg sich immer mehr zuspitzt und die dortige Bundeswehruniversität neue Entwicklungen plant, will der Neubiberger Bürgermeister erneut sein Glück versuchen.

Der Name der Anschlussstelle Neubiberg führe zu "unerwünschtem Durchgangsverkehr durch den Ortsteil Unterbiberg", für den die Straße nicht ausgelegt sei, schrieb Heyland an die Autobahndirektion. Er erläuterte, dass die eigentlich geplante Entlastungsstraße, die Südanbindung Perlach, sich nicht realisieren lasse. Die derzeitige Beschilderung an der Autobahn führe dazu, dass die meisten Autofahrer, Lkw-Fahrer und Busfahrer, die nach Neubiberg wollen, an der Anschlussstelle Neubiberg die Autobahn verlassen, sich dann aber durch Unterbiberg "durchquälen". Eine Umbenennung würde die Verkehrsströme sinnvoll ordnen, schrieb der Neubiberger Bürgermeister.

Heyland sieht auch wegen der Entwicklungen an der Bundeswehruniversität Handlungsbedarf. In seinem Brief rechnet er vor, dass die Bundeswehruniversität wachsen werde, unter anderem würden bis zu 600 weitere Studenten kommen, und durch die geplante Staatsbehörde zur Bekämpfung von Cyber-Kriminalität bis zu 400 weitere Mitarbeiter. Durch das Wachstum werde es zu einer Steigerung des Verkehrsaufkommens kommen, das nicht mehr über Unterbiberg abgewickelt werden könne. Denn bisher nutzen Mitarbeiter und Studenten vor allem die Anschlussstelle "Neubiberg", um zur West-Zufahrt des Campus-Geländes zu kommen. Die neuen Gebäude an der Bundeswehruniversität sollen laut Heyland nach dem Willen der Universität aber über das Osttor angefahren werden. Aus Sicht der Gemeinde und der Universität, schrieb Heyland, müsse der wachsenden Verkehrsfrequenz am Osttor Rechnung getragen werden, indem die Beschilderung angepasst wird.

Die Autobahndirektion hat sich noch nicht zu dem Antrag geäußert. In der Gemeinde Ottobrunn liegt der Antrag noch nicht vor. Bürgermeister Thomas Loderer (CSU) äußert sich aber dennoch bereits skeptisch. Umplanungen bei der Bundeswehr seien sicher ein Grund darüber nachzudenken, wie man den Verkehr von der Autobahn her leiten will, sagt Loderer. Da gehe es aber um die Bundeswehruniversität.

Grundsätzlich sieht Loderer das Anliegen der Gemeinde Neubiberg auf Umbenennung der Ausfahrt Neubiberg in Unterbiberg und den Hinweis auf Neubiberg an der Ausfahrt Unterhaching-Ost aber nicht anders als vor ein paar Jahren. Damals lehnte die Gemeinde den Antrag ab, weil sie mehr Verkehr für die Westumfahrung sowie die Putzbrunner und die Unterhachinger Straße in Ottobrunn befürchtete. "Daran hat sich nichts geändert", sagt Loderer.

© SZ vom 27.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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