Neubiberg:Meilenstein an der Montessori-Schule

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Kirsten Hartherz, Geschäftsführerin des Emile-Montessori-Schulvereins, bereitet die Eröffnung vor. (Foto: oh)

In Neubiberg ist es künftig möglich, von der ersten Klasse bis zum Fachabitur an einer Einrichtung zu lernen. Bliebe als Fernziel, noch eine Krippe anzugliedern

Von Daniela Bode, Neubiberg

Diese Woche markiert einen weiteren Meilenstein in der Geschichte der "Emile"-Montessori-Schule München Südost in Neubiberg. Kirsten Hartherz, Geschäftsführerin des Emile-Montessori-Schulvereins ist maßgeblich daran beteiligt. An diesem Mittwoch ist der erste Schultag der Fachoberschule (FOS) der Bildungseinrichtung. Damit ist die Neubiberger Schule die erste Montessori-Einrichtung in München und Umgebung, in der die Kinder von der ersten Klasse bis zum Abitur lernen können. "Mir persönlich bedeutet das sehr viel. Ich begleite das Projekt schon seit vielen Jahren", sagt Hartherz.

Schon seit der Gründung der Schule im Jahr 2004 gab es den Wunsch, Lernen ohne Druck und ohne Wechsel des Schulsystems bis zum Fachabitur fortzuführen. Die intensive Planungs- und Umsetzungsphase erfolgte dann in den vergangenen zwei Jahren. Und das hieß auch für Hartherz, Lehrer und Eltern viel Organisationsarbeit. "Es musste ein pädagogisches Konzept erstellt werden, es war ein Businessplan zu schreiben, es gab wegen der Genehmigung Gespräche mit dem Ministerialbeauftragten," zählt die Geschäftsführerin auf, die seit 2005 an der Spitze des Vereins steht. Auch war der Umbau des Gebäudes zu begleiten. Noch in der vergangenen Woche räumte Hartherz mit Eltern die neuen Zimmer der Fachoberschule ein, packte Pakete mit Lehrmaterialien aus und verteilte sie.

"Jetzt bin ich noch entspannt", sagt sie und lacht. "Nein, ich bin guter Dinge. Es ist wahnsinnig viel Arbeit, aber es macht ja auch viel Spaß", sagt sie. Auch sei sie froh und dankbar, so viel Unterstützung der Eltern bekommen zu haben. Auch das Pädagogenteam steht bereit: acht Lehrer, die bis auf drei schon bisher an der Montessori-Schule in Neubiberg unterrichtet haben, werden den Elftklässlern den Stoff beibringen. "Uns ist ganz wichtig, dass Theorie und Praxis eng verzahnt werden", nennt Hartherz einen Fokus. Wie es an einer Montessori-FOS läuft, dazu hätten sie im Vorfeld an anderen derartigen Schulen wie etwa in Nürnberg hospitiert, sagt Hartherz.

Einziger Punkt, der noch besser sein könnte: "Ich würde mich natürlich freuen, wenn wir noch ein paar mehr Schüler für die FOS bekommen würden." Bisher wird es eine Klasse mit elf Schülern geben. Die Jugendlichen konnten zwischen den zwei Zweigen Agrar-, Bio- und Umwelttechnik sowie Sozialwesen wählen. Schüler können noch bis zum 31. Oktober in die elfte Klasse an der Schule einsteigen (Anmeldung: Telefon 613 72 112 und online unter www.emile-montessori.de).

Bevor es in der neuen FOS richtig mit dem Unterricht los geht, wird der neue Schulzweig am Mittwoch gegen elf Uhr offiziell eröffnet. Hartherz wird nicht die Rede halten, das macht voraussichtlich Angelika Bachmann, die die pädagogische Gesamtleitung der Schule innehat. Hartherz kümmert sich indes darum, dass vom Ablauf her alles passt. "Ich bin für die Organisation zuständig. Ich sorge also dafür, dass das rote Band zum Durchschneiden da ist und dass es etwas zum Anstoßen gibt", sagt sie. Dann heißt es für Schüler und Lehrer erst einmal, sich kennenzulernen. Hartherz freut sich auf den Start und wirkt noch immer voller Tatendrang. Und wer weiß, vielleicht wird die Montessori-Schule in ein paar Jahren noch einmal erweitert. Denn eigentlich gibt es sogar die Idee, eine Einrichtung von der Krippe bis zum Abitur zu schaffen. "Krippe und Kindergarten haben wir noch nicht", sagt Hartherz. "Man muss ja noch Ziele haben", sagt sie und lacht.

© SZ vom 14.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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