Neubiberg:Markant und günstig

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Neubiberg schafft auf fünf Etagen bezahlbaren Wohnraum

Von daniela Bode, Neubiberg

Die Mieten steigen, auch in Neubiberg wird bezahlbarer Wohnraum immer knapper. Doch er ist wichtig, damit Berufsgruppen wie Erzieher und etwa Senioren, die ein kleines oder mittleres Einkommen haben, sich ein Dach über dem Kopf leisten können. Daher hat sich die Gemeinde im Dezember entschieden, auf dem zentral gelegenen und sehr gut erschlossenen gemeindlichen Grundstück an der Äußeren Hauptstraße 5 und 5a in Zusammenarbeit mit der Baugesellschaft München Land bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Nun steht auch so gut wie fest, wie das Areal gestaltet werden wird. Der Planungsausschuss hat mehrheitlich die von Architekt Peter Flickinger vom Büro Höss Amberg und Partner vorgestellte Bebauung befürwortet. Das Büro hat bereits Erfahrung im Bau von bezahlbaren und barrierefreien Wohnungen. Einzig Kilian Körner (Grüne/ÖDP) stimmte gegen die Pläne.

Nach dem Willen des Gemeinderats sollte dem Grundstück mit dem Baukörper ein städtebaulich starker Abschluss gegeben werden. Das sieht die Planung nun vor: Parallel zur Äußeren Hauptstraße soll ein dreistöckiger Riegelbau mit Satteldach entstehen, der im Osten nach außen hin mit einem fünfstöckiger Kopfbau mit Flachdach abgeschlossen wird. Im hinteren Bereich des Grundstücks soll ein Gebäude mit vier zweigeschossigen Wohnungen entstehen.

Charmant wäre der Zugang gelöst: Die Wohnungen sollen über einen Laubengang erreichbar sein. Architekt Flickinger betonte, dass das kostengünstiger sei als ein innen liegendes Treppenhaus. Er hob auch den Komfort hervor, sich auch einmal dort mit einem Stuhl hinaussetzen zu können. Um genügend Stellplätze zu schaffen, soll an die bestehende Tiefgarage angebaut werden. Insgesamt werden 35 Wohnungen mit eineinhalb, zwei, drei oder vier Zimmern geschaffen.

Die vorgestellten Pläne trafen vorwiegend auf Zustimmung. "Die Stelle hat es schon verdient, dass dort etwas Markantes ist", sagte Tobias Heberlein (SPD). Sein Fraktionskollege Volker Buck (SPD) störte sich ebenso wenig an dem hohen Gebäude. "Das Punkthaus wirkt gar nicht so hoch wie ich erst dachte", sagte er, mit Blick auf das Modell, das der Architekt mitgebracht hatte. Bürgermeister Günter Heyland von Neubibergs Freien Wählern gefiel der Vorschlag auch. So könnten sie mit möglichst geringem Aufwand eine hohe Qualität und möglichst viele Wohnungen schaffen. "Wenn es städtebaulich akzeptabel ist, bin ich immer für mehr Wohnraum", sagte er. Nur Körner sagte: "Uns sind die fünf Stockwerke eigentlich zu hoch."

Weil die geplante Bebauung den Vorgaben des dort gültigen Bebauungsplans "Auf der Heid" nicht entspricht - parallel zur Äußeren Hauptstraße wäre beispielsweise nur eine dreigeschossige Bebauung zulässig - , soll der Bebauungsplan entsprechend geändert werden. Dafür hat sich der Planungsausschuss ebenfalls gegen die Stimme Körners ausgesprochen. Der Gemeinderat entscheidet am Montag über das Bauvorhaben. Wie die Fassade der neuen Gebäude aussehen soll, wird aber vermutlich erst später entschieden werden.

© SZ vom 19.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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