Neubiberg:Lesen gegen Ressentiments

Münchner Autoren widmen sich in Neubiberg dem "Fremdsein"

Ob literarische Plädoyers für Weltoffenheit oder einfühlsame Auseinandersetzungen mit Einzelschicksalen von Flüchtlingen einen selbst ernannten Retter des christlich-jüdischen Abendlandes von seinen zementierten Ressentiments gegenüber Fremden abringen? Wahrscheinlich nicht. Oder zumindest nicht sofort. Gleichwohl wäre es traurig, wenn Literaten und Intellektuelle nicht dennoch in ihren Texten für eine offenere Gesellschaft, für kulturelle Neugier oder Empathie kämpfen würden. "Ein Buch ist keine schlagkräftige Waffe. Es wirkt langsam", erklärt der Münchner Schriftsteller Fridolin Schley.

In dem von ihm herausgegebenen Buch "Fremd" sind zahlreiche Kurzgeschichten, Essays oder Gedichte versammelt, die sich auf verschiedene Weise mit dem Titelthema "Fremdsein" auseinandersetzen: satirisch, sensibel, humorvoll, bewegend. Es sind Texte von 18 Schriftstellern, Journalisten, Dichtern oder Wissenschaftlern, die mehr tun wollen als nur bloggen, twittern oder demonstrieren.

Am Donnerstag, 3. November, präsentiert Fridolin Schley zusammen mit einigen anderen Autoren des Buches - Lena Gorelik, Thomas Lang, Andi Unger, Dagmar Leupold - Texte aus "Fremd" im Neubiberger Haus für Weiterbildung. Die vom Helferkreis Asyl Neubiberg, Kolpinghaus Neubiberg und Bücher Lentner (Telefon 089/60 011 644) organisierte Lesung beginnt um 20 Uhr. Karten kosten zehn Euro, der Erlös geht an die teilnehmenden Vereine.

© SZ vom 28.10.2016 / wat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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