Neubiberg:Gemeinde pocht auf ihr Baurecht

Neubibergs Bürgermeister weist Kritik an Wohnungsprojekt zurück

Von Daniela Bode, Neubiberg

In der Diskussion um die Zukunft der Wiese zwischen Pappel- und Eichenstraße kann Bürgermeister Günter Heyland von Neubibergs Freien Wählern die Anwohner nicht verstehen. "Warum soll für die Gemeinde nicht das gleiche Recht gelten wie für alle anderen in der Siedlung auch?", sagt er. Auf der gemeindeeigenen Fläche sollen zwei Gebäude mit preisgünstigen Wohnungen gebaut werden. Die Gemeinde hat das Grundstück an die Awohnbau-Genossenschaft verpachtet, die als Bauherrin auftritt. Die Anwohner beklagen den Verlust der Wiese, die die Kinder aus der Siedlung und der Umgebung schon lange als Spielfläche nutzen. Nach einer Unterschriftensammlung hat sich zuletzt eine Initiative mit dem Namen "Rettet die Spielwiese" gegründet.

Heyland kann die Haltung der Anwohner auch deshalb schwer nachvollziehen, "da es ja um sozialen Wohnungsbau" geht. Was die Bürger forderten sei "wie eine Enteignung der Gemeinde". Er tritt auch der Behauptung entgegen, es gebe keinen Bebauungsplan für die Siedlung. Der Bebauungsplan 22a von 2013 habe den vorherigen von 1969 abgelöst und erlaube eine Wohnbebauung auf 40 Prozent der Fläche. Er ermögliche zudem eine soziale Nutzung, da zur Zeit des Erlasses eine Fläche für die Auslagerung des Kindergartens St. Christophorus nötig war. Man fand aber schließlich eine andere Lösung. Die Spielwiese sei nie als Spielplatz im Bebauungsplan festgeschrieben gewesen. So hatte Heyland das auch den vielen Bürgern geantwortet, die auf der Unterschriftenliste unterzeichnet hatten. Die zuletzt auch aufgebrachte Frage, wie die Gemeinde das Grundstück erworben hatte, sei nicht relevant.

© SZ vom 11.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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