Neubiberg:Entlastungsstraße soll kein Tabu sein

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Freie Wähler wollen Beschluss des Gemeinderats kippen

Von Daniela Bode, Neubiberg

Die Freien Wähler im Neubiberger Gemeinderat wünschen sich, dass Bürgermeister Günter Heyland mit der Stadt München in Sachen Verkehrsentlastung in Unterbiberg auch über die Südanbindung Perlach sprechen darf. "Wir wollen eine ergebnisoffene Diskussion," sagt Gemeinderat Reiner Höcherl. Daher hat die Gruppierung nun einen Antrag bei der Gemeindeverwaltung eingereicht, dass ein Gemeinderatsbeschluss von November vorigen Jahres aufgehoben wird. Damals beschloss das Gremium mit knapper Mehrheit von Grünen, CSU und dem Vertreter der Studentenvereinigung USU die Abkehr von der Verbindungsstraße. Der Gemeinderat wird am Montag entscheiden, ob er den Antrag weiterverfolgen will.

Hintergrund des Vorstoßes ist der Umstand, dass laut Freien Wählern die Stadt München bei dem Bauprojekt Perlacher Tor anders als anfangs geplant nicht 320 sondern 430 Wohnungen bauen will. "Das bringt uns in Unterbiberg noch mehr Durchgangsverkehr als wir jetzt schon haben", sagt Höcherl. Ein anderer Grund ist, dass der ebenfalls von den Freien Wählern gestellte Bürgermeister derzeit mit der Stadt über ein integriertes Strukturkonzept für das Grundstück südlich der Nabburger Straße verhandelt, auf dem sich einmal Löwenbräu ansiedeln wollte. "Wenn wir den Beschluss aufrechterhalten, verbauen wir uns etwas", sagt Höcherl. Grund ist auch, dass die Stadt derzeit über die Münchner Lösung diskutiere, die eine Entlastung allein auf Münchner Grund bringen würde. "Sollte die Münchner Lösung kommen, sind Gespräche mit uns überflüssig", mahnt Höcherl.

1994 schloss Neubiberg mit der Stadt München eine Vereinbarung, eine 2,5 Kilometer lange Verbindung zwischen Unterhachinger und Carl-Wery-Straße zu bauen. Sie sollte die südlichen Wohnviertel der Stadt und das Wohngebiet "Vivamus" in Neubiberg entlasten. Diese so genannte Südanbindung Perlach wurde aber nie verwirklicht.

© SZ vom 12.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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