Neubiberg:Das Rathaus bekommt einen Anbau

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Die beiden Gebäude rechts des Rathauses sollen einem über Eck angeordneten Anbau weichen. (Foto: Claus Schunk)

Der Sonderausschuss des Gemeinderats beendet einstimmig die lange Diskussion um die Raumnot der Neubiberger Verwaltung.

Von Daniela Bode, Neubiberg

Schon lange ist klar, dass die Neubiberger Gemeindeverwaltung dringend mehr Platz braucht. Am Montag hat der Sonderausschuss Verwaltungsgebäude in seiner ersten Sitzung einstimmig beschlossen, dass dieser Platz in einem Erweiterungsbau neben dem bestehenden Rathaus geschaffen werden soll: Das Verwaltungsgebäude östlich des Rathauses soll dafür abgerissen werden. Während des Baus sollen die Mitarbeiter in angemietete Büroräume am Bahnhofsplatz ausgelagert werden.

In den vergangenen Monaten hatten sich die Gemeinderäte trotz Workshops und einer Arbeitsgruppensitzung nicht auf einen Standort und eine Variante einigen können. Daher hatte der Gemeinderat im September den beschließenden Sonderausschuss ins Leben gerufen. In Sachen Standort hatte man sich bisher darauf verständigt, dass die Verwaltungsgebäude zentral und für viele Bürger gut erreichbar liegen sowie ausreichend groß sein müssen. Bauamtsleiter Christian Einzmann stellte nun dar, dass der Bereich der (Äußeren) Hauptstraße zwischen Hohenbrunner Straße und der Einhausung an der Staatsstraße geeignet sei.

Ideales Grundstück im Besitz der Kommune

Er betonte aber, dass das jetzige Rathausareal das einzige Grundstück sei, das alle Voraussetzungen erfülle und im Eigentum der Gemeinde stehe. Damit überzeugte er alle Ausschussmitglieder. Andrea Bernatowicz (Grüne) merkte zwar die veränderte Bevölkerungsstruktur und gesteigerte Bedeutung Unterbibergs an. Bürgermeister Günter Heyland von Neubibergs Freien Wählern verwies darauf, dass die Entwicklung beider Ortsteile bipolar verlaufe, das Rathaus aber ein zentraler Bereich sei, der am Rathausplatz noch immer gut aufgehoben sei.

Auch was die Variante der Erweiterung angeht, konnte Einzmann die Ausschussmitglieder vom Verwaltungsvorschlag überzeugen, das Rathaus zu sanieren, das Verwaltungsgebäude am Rathausplatz 14 und 16 sowie die alte Feuerwehrgarage abzureißen und dort in einem neuen Erweiterungsbau die fehlenden 1234 Quadratmeter Nutzfläche zu schaffen. Als zweite Variante wurde zuletzt noch ein Neubau sämtlicher Verwaltungsgebäude und die Aufgabe des alten Rathauses als Verwaltungsstandort diskutiert. Einzmann nannte als Vorteile der Erweiterung die Baukosten. Diese lägen etwa bei 7,7 Millionen Euro, bei einem Komplett-Neubau betrügen sie 11,2 Millionen Euro. Die 3,4 Millionen Euro für die Rathaus-Sanierung fielen in beiden Varianten an.

Aushängeschild der Gemeinde

Auch verneinte Einzmann eine konkrete Nutzungsperspektive für das alte Rathaus im Fall eines Komplett-Neubaus. Er bekam viel Zuspruch. Thomas Pardeller (CSU) gefiel, dass das alte Rathaus so weiter genutzt werde. Auch Elisabeth Stettmeier (Freie Wähler) lobte die "Verbindung zwischen Alt und Neu". Hartmut Lilge (CSU) mahnte an, dass man auf die Kosten schauen müsse. Er kritisierte auch, dass die Verwaltung einen Architektenwettbewerb vorsieht.

Einzmann begründete den Vorschlag damit, dass selbst für die Planung ein Vergabeverfahren nötig sei und es dabei keine Gewissheit darüber gebe, wie der Entwurf aussehe. Daher sei ein Wettbewerb sinnvoll, bei dem man am Ende mehrere Entwürfe habe. Anders als Lilge begrüßte Kilian Körner (Grüne) die Idee des Wettbewerbs. Schließlich sei das Rathaus das "Aushängeschild" der Gemeinde. Heyland nannte die Möglichkeit, eine Kostenobergrenze als Bestandteil des Planungswettbewerbs festzulegen. Auch Lilge stimmte am Ende dem Wettbewerb zu, der noch 2017 erfolgen könnte.

Sanierung und Neubau sollen parallel laufen

Beim Bauablauf war sich das Gremium einig, dass die Sanierung des Rathauses und der Bau des Erweiterungsgebäudes parallel und nicht nacheinander laufen sollen. So könnte die Bauphase Anfang 2022 statt Ende 2023 beendet sein. Im Vorfeld soll das Haus für Weiterbildung, das die Verwaltung derzeit zum Teil auch nutzt, saniert werden. Die jeweiligen Mitarbeiter sollen während der Sanierung des Hauses für Weiterbildung von voraussichtlich Anfang 2018 an und der Erweiterung des Rathauses vom voraussichtlich dritten Quartal in 2019 an bis voraussichtlich zweites Quartal in 2022 in Bürogebäude der Firma Ten Brinke am Bahnhofsplatz ausgelagert werden, nicht in Container am Rathausplatz, was auch zur Debatte stand. Vorteile sind laut Verwaltung die kürzere Mietdauer und die Klarheit für die Bürger, wo welches Amt zu finden ist. Diese Ansicht teilten die Ausschussmitglieder. Volker Buck (SPD) betonte auch die geringere Belastung für Anwohner und Mitarbeiter. Über einen Mietvertrag soll der Gemeinderat demnächst entscheiden.

© SZ vom 18.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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Trotz eines Workshops und einer Arbeitsgruppe können sich die Gemeinderäte nicht auf eine Erweiterung einigen.

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