Neubiberg:Awo schließt Wohngruppe

Minderjährige Flüchtlinge müssen Gemeinde verlassen

Die Wohngruppe für junge unbegleitete Flüchtlinge in Neubiberg wird Mitte Juli geschlossen. Das hat die Arbeiterwohlfahrt (Awo) München-Land am Mittwoch mitgeteilt, die die Einrichtung führt. Zuletzt lebten in dem Haus, das die Gemeinde im Herbst 2015 zur Verfügung stellte, neun Jugendliche und junge Erwachsene. Sie waren minderjährig, als sie in Deutschland ankamen, und wurden seither in der Einrichtung von sechs Mitarbeitern und einer Psychologin der Awo betreut.

Eine Weiterführung der Wohngruppe hätte laut Awo umfangreiche Umbaumaßnahmen erforderlich gemacht. Gleichzeitig ist der Zuzug unbegleiteter Minderjähriger in den vergangenen zwei Jahren zurückgegangen, sodass nicht mehr alle ursprünglich eingerichteten Wohnplätze benötigt werden. Aus diesen Gründen sieht sich der Verband nach eigener Darstellung gezwungen, das Haus mit Ablauf des Mietvertrags zu schließen. Ein Teil der Jugendlichen zieht nun in eine Einrichtung nach Kirchheim um.

"Viele Jugendliche, die als Minderjährige hier ankamen, sind jetzt in der beruflichen Ausbildung und können die Unterstützung beim Übergang in die Selbständigkeit noch gut brauchen", sagt Annette Walz, geschäftsführender Vorstand des Awo-Kreisverbands. Man danke der Gemeinde und den Bürgern, die die Jugendlichen bei ihrer Ankunft aufgenommen und in vielfältiger Weise unterstützt hätten. Die Gruppe in Neubiberg bot Platz für insgesamt neun Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren. Sie kamen aus Ländern wie Afghanistan und Eritrea. Während ihrer Zeit in Neubiberg haben sie Deutsch gelernt und einen Schulabschluss erarbeitet.

© SZ vom 12.07.2018 / lb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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