Neubiberg:Assistenzsysteme als Beifahrer

Bundeswehr-Universität präsentiert am 11. Juni Forschungsarbeiten

"Der Verkehr der Zukunft" ist ein Thema beim Tag der Bundeswehr am Samstag, 11. Juni, in Neubiberg. Professorinnen und Professoren der Bundeswehr-Universität geben an diesem Tag von 10 bis 18 Uhr der Öffentlichkeit einen Einblick in ihren Forschungsalltag. Professor Berthold Färber erklärt zum Beispiel, wie ein Fahrsimulator funktioniert, der dazu beiträgt, Straßen sicherer zu machen. Färber und sein Team am Institut für Arbeitswissenschaft forschen in einem Großprojekt mit 30 Partnern aus Automobil-, Elektronik- und Softwareindustrie, Forschungsinstituten sowie Städten daran, wie ein technischer Assistent sowohl die Fahrzeugumgebung als auch das Fahrerverhalten einkalkulieren kann - und in gefährlichen Situationen eingreift, ohne dem Fahrer das Steuer komplett aus der Hand zu nehmen.

"Assistenzsysteme sollen gute Beifahrer sein", sagt Färber. Bei einer drohenden Kollision mit einem anderen Verkehrsteilnehmer verhindern die Ausweichassistenten zunächst einen Eingriff des Fahrers. Erst dann kann der Fahrer das System übersteuern oder sich ihm anvertrauen. Um Assistenzsysteme optimal zu gestalten, sollen sie die Absicht des Fahrers einschätzen und erkennen. Beispielsweise muss ein System wissen, ob sich im Fahrstil einfach nur ein gestresster Fahrer widerspiegelt oder sich ein Unfall anbahnt. Im einem mit GPS, Sensoren und Kameras ausgestatteten Hybrid aus Auto und Simulator kann das Forscherteam in Neubiberg jede beliebige Situation aus dem Straßenverkehr realistisch nachstellen und die Reaktionen der Testpersonen messen - ohne Fahrer und Fahrzeug zu gefährden.

© SZ vom 01.06.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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