Nahverkehr:Startschuss für den Umbau

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Nun rücken Arbeiter und Bagger an: Der Bahnhof von Feldkirchen wird barrierefrei, und ein Blindenleitsystem wird eingebaut. Vom 23. März bis zum 7. Mai fahren keine S-Bahnen, es verkehren Busse

Von Nadja Tausche, Feldkirchen

Der umfangreiche Ausbau des S-Bahnhofs Feldkirchen steht unmittelbar bevor. Im März beginnen die Arbeiten. Um den Bahnhof barrierefrei zu gestalten, wird die Deutsche Bahn die Unterführung und den Bahnhofsvorplatz mit einer Rampe verbinden, als Zugang zum Bahnsteig wird ein Aufzug eingebaut. Außerdem wird der Bahnsteig angehoben - 96 Zentimeter soll der Mittelbahnsteig nach dem Umbau hoch sein, damit beim Ein- und Aussteigen in die S-Bahn keine Stufe mehr besteht. Die Bahn erneuert darüber hinaus das Bahnsteigdach und baut ein Blindenleitsystem ein, also die gerillten Flächen am Boden des Bahnsteigs. Der Umbau des Bahnhofs soll Mitte des Jahres 2019 komplett abgeschlossen sein.

Der Umbau hat zur Folge, dass die S-Bahn den Bahnhof in Feldkirchen eine Zeit lang nicht mehr anfahren kann: Vom 23. März bis zum 7. Mai entfällt der Halt Feldkirchen für S-Bahnen komplett. Als Ersatz fahren Busse. Ähnliche Bauarbeiten wie in Feldkirchen finden auch an der S-Bahnstation Riem statt, das Anheben der Bahnsteigkante etwa gehöre zu den "neuen Standardelementen" und werde Stück für Stück an allen Bahnhöfen umgesetzt, heißt es von Seiten der Bahn.

Die Kosten für Planung und Bau am Bahnhof Feldkirchen schätzt die Bahn auf 6,8 Millionen Euro. Diese Ausgaben übernehmen der Freistaat Bayern und die Deutsche Bahn, und auch die Gemeinde beteiligt sich. Denn im Zuge der Bauarbeiten verlängert die Kommune auf eigene Kosten die Bahnhofsunterführung. Momentan ist der Bahnsteig nur von der Südseite her zugänglich, jetzt soll der Durchstich erfolgen: Somit ist der Bahnhof in Zukunft auch von der Nordseite begehbar, also in Richtung des Kieswerks und der Aschheimer Straße.

Auf der Nordseite will die Gemeinde Feldkirchen dann eine Park&Ride-Anlage sowie einen Busbahnhof errichten. Weil dazu die Buslinien verlegt werden müssen, ist die Gemeinde hier mit dem MVV im Gespräch, wie Dagmar Leiter vom Rathaus nun im Gemeinderat sagte, in der die geplanten Baumaßnahmen nach Absprache mit dem zuständigen Ingenieurbüro Thema waren. Auf der Nordseite entsteht ebenfalls eine Rampe für den barrierefreien Zugang, für die ist aber statt der Bahn die Gemeinde zuständig.

Diskussionen gab es in der Gemeinderatssitzung zu der Spundwand auf der zu erschließenden Nordseite. Momentan ist geplant, die Stahlmauer nach Abschluss der Bauarbeiten stehen zu lassen. "Das ist der prominente Bahnhofsplatz, da können wir nicht einfach so eine Spundwand hinstellen", sagte Grünen-Gemeinderätin Simone Krois. Diese sei nicht schön und sehe nach Baustelle aus.

Auch die Gestaltung der Unterführung kam zur Sprache: Gemeinderat Andreas Janson von der Unabhängigen Wählervereinigung (UWV) erinnerte an die Idee, den Schriftzug "Feldkirchen" auf der gefliesten Wand anzubringen. Das könne man jetzt nicht entscheiden, sagte Bürgermeister Werner van der Weck (SPD), hier müsse man "zu gegebener Zeit" mit der Bahn diskutieren.

Weitere Informationen zur Sperrung des S-Bahnhofes Feldkirchen sowie zum Schienenersatzverkehr gibt es unter www.bahnausbau-muenchen.de.

© SZ vom 01.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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