So richtig ins Schwitzen kommt Wolfgang Baumüller () in dieser Woche noch nicht. Jetzt ist erst einmal Köpfchen gefragt. Denn am Samstag, 26. November, beginnt wieder die Weihnachtstrucker-Aktion der Johanniter. Bis zum 24. Dezember sammelt die Organisation Päckchen voller Lebensmittel, Spielzeug und Hygieneartikel ein und bringt sie zu den Ärmsten in Europa, nach Albanien, Bosnien-Herzegowina und Rumänien. In der Woche, bevor es losgeht, ist Baumüller hauptsächlich mit Planen beschäftigt. Er ist Dienststellenleiter der Johanniter in Hohenbrunn-Riemerling und bei der Aktion für die Logistik verantwortlich. Das heißt, er koordiniert, wo, wann und von wem Päckchen abgeholt werden. Er kümmert sich darum, dass es immer genug Ehrenamtliche und genug Fahrzeuge gibt.
Von Samstag an geht es dann mit der körperlichen Arbeit los. Baumüller fährt dann von Schule zu Schule und holt die Päckchen ab. Und die können richtig schwer sein - zehn Kilo mindestens, schätzt Baumüller. "Es kommt auf jeden Fall ein ganz schönes Gewicht zusammen." 1000 Pakete wurden vergangenes Jahr in der Stadt und im Landkreis München gesammelt. Pro Tag fahren die Johanniter etwa drei Schulen an. "Besonders fleißig sind immer die Schulen in Ottobrunn, Höhenkirchen und Neubiberg", sagt Baumüller. Trotzdem kommen im Münchner Raum vergleichsweise wenig Päckchen zusammen - in Ober- oder Mittelfranken seien es immer mehr.
Die Zahl für ganz Bayern kann sich jedenfalls sehen lassen: etwa 50 000 Pakete brachten die Johanniter vom Freistaat aus nach Südosteuropa. Aber warum überhaupt dorthin? Gibt es nicht Regionen in der Welt, die die Hilfe dringender brauchen als Menschen in Europa? Baumüller meint: "Das sind Dörfer im hintersten Eck von Rumänien. Die wurden von der EU vergessen. Besser wird es da so schnell sicherlich nicht."