In der kommenden Woche wird es an der Waldorfschule Ismaning noch bunter und kreativer zugehen als es dort sonst bereits üblich ist. Von Mittwoch, 24. Mai, bis Samstag, 27. Mai, treffen sich dort Künstler, Pädagogen und Therapeuten zu einem großen Eurythmie-Festival. Vier Tage lang veranstalten sie Workshops, zeigen Aufführungen und diskutieren über die Frage, welche Auswirkungen die Bilder- und Informationsflut unserer Tage auf die Entwicklung von Mensch und Gesellschaft haben. Unter dem Motto der Veranstaltung "Kraft der Bilder" soll es um die essenzielle Bedeutung innerer Bilder gehen. Dabei sollen explizit nicht nur Mitglieder der Waldorfszene angesprochen werden, erklärt Horst Krischer ().
Krischer arbeitet seit 29 Jahren als Eurythmielehrer an der Rudolf-Steiner-Schule in Ismaning und hat das Festival mitorganisiert. "Es war uns ganz wichtig, dass es keine Fachtagung werden soll", sagt er. Darum haben die Veranstalter auch Dozenten aus anderen Fachbereichen geladen, die sich dem Umgang mit - insbesondere medial vermittelten - Bildern aus ihrer jeweiligen Perspektive nähern, darunter eine Ärztin, ein Mathematiker und eine Germanistin. Alle Angefragten hätten gleich zugesagt, erzählt Krischer. Das sei für die Veranstalter auch ein Hinweis darauf gewesen, dass sie einen Nerv getroffen haben; dass das Thema sozusagen in der Luft liege. "Wir haben gemerkt, dass Kinder von äußeren Bildern sehr beeinflusst werden. Durch künstlerische Betätigung können sie eigene, innere Bilder formen", sagt Krischer zum Hintergrund des Festivals. Auf diese Weise werde eine andere Auseinandersetzung möglich. "Außerdem wollten wir mit der Kunst der Eurythmie mehr an die Öffentlichkeit gehen. Wir wollen zeigen: Eurythmie ist mehr als "Kannst du deinen Namen tanzen?" Dafür haben die Organisatoren in Ismaning in den vergangenen drei Monaten gemeinsam mit der künstlerischen Leitung um Gioia Falk ein vielseitiges Programm vorbereitet.
Zu den Höhepunkten des Festivals, auf die sich Krischer besonders freut, gehört das große Märchenspiel, das Schüler gemeinsam mit professionellen Eurythmiekünstlern am Samstagabend aufführen. "Es ist ein sibirisches Märchen, das wir in Eurythmie umsetzen, mit Bewegung, Licht und Sprache", erklärt Eurythmielehrer Horst Krischer. Auch er selbst wird dabei auf der Bühne stehen. Mit dem Else-Klink-Ensemble aus Stuttgart, der Wittan Eurythmie-Bühne oder dem Goetheanum aus dem schweizerischen Dornach können Interessierte auf dem Festival in Ismaning auch mehrere professionelle Gruppen erleben und sich einen Überblick über die künstlerische Eurythmieszene verschaffen.
Das Eurythmiefestival findet von 24. bis 27. Mai in der Waldorfschule Ismaning statt. Weitere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen unter www.eurythmie-festival.de.