Landkreis:Stressfaktor Feiertage

Fälle von häuslicher Gewalt nehmen in der Weihnachtszeit zu

Fälle von häuslicher Gewalt häuften sich besonders in der Zeit um Weihnachten herum, berichtet die Interventionsstelle Landkreis München (ILM). Sie schildert das Leben von Monika H., einer 31 Jahre alten Mutter, die aufatmet, als ihr Mann auf Geschäftsreise geht, "und sie ist sicher - zumindest für ein paar Tage. Mit Schrecken denkt sie zurück an den letzten Abend." Sie hatte sich einschließen müssen, "um den Schlägen und Tritten ihres Mannes zu entkommen". Die Frau scheut eine Trennung, sie will ihren Kindern den Papa erhalten. Doch die Situation werde immer bedrohlicher, schreibt die Fachstelle und betont, Monika H. sei kein Einzelfall. "Jede vierte Frau hat bereits mindestens einmal in ihrem Leben körperliche, sexuelle oder psychische Gewalt durch einen Lebenspartner erfahren", berichtet Maria Weinzierl, Leiterin der Interventionsstelle Landkreis München (ILM). Sie kennt die zahlreichen schlimmen Folgen häuslicher Gewalt. Gerade Kinder würden "von Hilflosigkeit, Angst und Schuldgefühlen geplagt. Nicht selten werden sie selbst Opfer von Übergriffen", sagt Weinzierl.

Häusliche Gewalt komme in allen sozialen Schichten, unabhängig von Einkommen, Nationalität, Beruf und Religion vor, auch Männer sind unter den Opfern. Die Beratung der Interventionsstelle Landkreis München ist kostenlos, freiwillig, vertraulich und auf Wunsch anonym. Auch Personen aus dem Umfeld der Betroffenen können sich an die Stelle wenden. Sie hat ihren Sitz am Ostbahnhof. Bei Bedarf können aber auch Termine in verschiedenen Außenstellen im Landkreis München angeboten werden. Das Team ist wochentags unter der Telefonnummer: 089 / 44 45 400 oder per E-Mail an interventionsstelle@ lra-m.bayern.de erreichbar.

© SZ vom 24.12.2015 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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