Landkreis:Landrat nimmt alle Kommunen in die Pflicht

Auch wenn der Landkreis München seine Prognose, was die Zuweisung von Flüchtlingen bis Ende des Jahres angeht, nach unten geschraubt hat und nun anstatt mit 9000 Asylbewerbern nur noch mit 7500 rechnet, bleibt Landrat Christoph Göbel "ausreichend vorsichtig", wie er sagt: "Ich will das offen kommunizieren, sodass nicht einseitig Gemeinden Kapazitäten schaffen und andere nicht. Ein Ungleichgewicht im Landkreis kann hier durchaus ungesund sein", sagte der CSU-Politiker in der Sitzung des Kreisausschusses am Montag.

Der "Zielwert" 7500 sei andererseits groß genug, um die Menschen aus den Notunterkünften heraus zu bekommen, denn das sei weiterhin das vorrangige Ziel. Zumal die ersten Traglufthallen - jene in Neubiberg, Taufkirchen und Unterhaching - bereits im August wieder geschlossen würden und alle dort untergebrachten Schutzsuchenden neue Quartiere benötigten. Die größte Gruppe der dem Landkreis zugewiesenen Flüchtlinge kommt mit 28,6 Prozent aus Afghanistan. "Es wäre möglich, dass dieses Land schon bald als sicheres Herkunftsland eingestuft wird. Wenn es dann zu einer Rückführung der Flüchtlinge kommt, hätten wir weitere freie Plätze", so Göbel, der jedoch keinerlei zeitliche Perspektive nennen konnte.

© SZ vom 19.04.2016 / stga - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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