Kirchheim:SPD ist für kleinere Schulen

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Kirchheimer Ortsverein warnt vor weiteren großen Neubauten

Die SPD in Kirchheim meldet sich in der Diskussion um einen Neubau des örtlichen Gymnasiums zu Wort. Marcel Prohaska, Fraktionsvorsitzender der SPD im Gemeinderat Kirchheim, stört sich dabei an jüngsten Äußerungen von Landrat Christoph Göbel (CSU), der in der Sitzung des Zweckverbands weiterführender Schulen am Donnerstag weitere Schulneubauten ins Gespräch gebracht hatte. In der Diskussion um die rasant wachsenden Schülerzahlen im Landkreis hatte Göbel gesagt, man müsse sich "mit weiteren Standorten beschäftigen" und möglicherweise auch mit dem Nachbarlandkreis Eberberg kooperieren.

"Wenn Landrat Göbel jetzt schon wieder erklärt, dass auch noch andere Gymnasien gebaut werden müssen, dann kann man sich ja vorstellen, dass auch die geplanten 1500 Schüler am Gymnasium Kirchheim wieder zu wenig sind", warnte Prohaska bei einem Pressegespräch. Der Vorschlag der SPD lautet daher: Lieber mehrere kleinere Schulen bauen und dafür auf Qualität setzen. Man könne sich zum Beispiel vorstellen, mit dem Gymnasium Haar zusammenzuarbeiten, weil die Schule auch im Einzugsgebiet des gymnasialen Zweckverbands Kirchheim, Aschheim und Feldkirchen liegt. Die Schule in Haar platze mit 1500 Schülern aus allen Nähten, so Kirchheims SPD. Anstatt zwei Gymnasien mit je 1500 Schülern zu bauen, solle man lieber drei Gymnasien mit je 1000 Schülern einrichten. "In kleineren Schulen ist es einfacher zu lernen, innovative Lernkonzepte umzusetzen und Integration und Inklusion zu fördern", findet SPD-Gemeinderat Stephan Keck. Die Kirchheimer SPD rät außerdem, die sich ändernde Bevölkerungsstruktur nicht aus den Augen zu verlieren. So werde die Bevölkerung in Kirchheim immer jünger. In alten Häusern, deren Bewohner ausziehen oder versterben, zögen junge Familien nach.

"Wir bauen für diese Familien Kitas ohne Ende und wollen eine familienfreundliche Gemeinde sein, was gut ist. Aber die Kita-Kinder von heute sind die Gymnasiasten von morgen", erklärte Keck. Zudem könne man sich in Kirchheim dem Siedlungsdruck nach 20 Jahren ohne Wachstum nicht mehr verschließen. Spätestens wenn die Pläne für die neue Ortsmitte realisiert würden, sei der Zuzug von neuen Schülern nicht mehr aufzuhalten.

Der Tenor in der Kirchheimer SPD ist daher eindeutig: Man müsse "länger als langfristig" planen. Der aktuelle Plan sei mehr als unflexibel, weil das Gymnasium erst in mehr als acht Jahren fertiggestellt werden soll und dann 30 Jahre halten müsse. "Mir macht das Sorgen. Wenn die aktuellen Pläne zur Erweiterung des Gymnasiums abgeschlossen sind, kann man wahrscheinlich direkt die nächste Schule planen", warnt SPD-Gemeinderätin Tanja Heidacher.

Auch etwas anderes bereitet der SPD Kirchheim Sorgen: "Die Gemeinde hat kein passendes Grundstück für einen Neubau des Gymnasiums, sondern maximal Miteigentumsverhältnisse. Deswegen muss man mit anderen Grundstückseigentümern kooperieren", so Prohaska.

© SZ vom 04.05.2015 / VEF - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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