Jubiläum:50 Jahre Gemeindezentrum

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Die evangelische Laudatekirche in Garching feiert - ökumenisch

Von Annika Eder, Garching

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg diente eine alte Kiesgrube als Ort für Zusammenkünfte, als Notlösung, um den eigenen Glauben zu feiern. Jetzt, mehr als 70 Jahre später, kann die evangelische Gemeinde in Garching nicht nur eine protestantische Kirche, sondern auch ein eigenes Gemeindezentrum und einen Kindergarten vorweisen. Das 50-jährige Bestehen dieses Gemeindezentrums wird an diesem Sonntag, 13. Mai, mit einem Festgottesdienst um 10 Uhr und einem ökumenischen Gottesdienst zur Einheit der Christen um 17 Uhr, in der Laudatekirche gefeiert werden. Mit dabei sind der Laudatechor und auch einige der Zeitzeugen, die an verschiedenen Stellen zum "Bau der Gemeinde" beigetragen haben und am Sonntag geehrt werden. Gemeinsam wollen sich die Gläubigen an die Zeit erinnern, als die evangelische Kirchengemeinde in Garching noch zu klein war, um sich etwas Eigenes aufbauen zu können und auf die Nachbargemeinde Freimann angewiesen war, um einmal im Monat einen Gottesdienst in einer Kirche feiern zu dürfen.

Erst durch Zuwanderung und Aussiedler stieg die Zahl der Protestanten innerhalb weniger Jahre so stark an, dass die evangelische Gemeinde Anfang der Sechzigerjahre 1000 Mitglieder zählte. Dass nun etwas Neues her musste, wurde schnell klar und so startete die Gemeinde unter Pfarrer Arthur Berg 1961 die Planung für ein evangelisches Kirchenzentrum. Die Grundsteinlegung folgte 1967 und bereits nach elf Monaten konnte am 5. Mai 1968 die Einweihung des Gemeindezentrums gefeiert werden. Für das "Kernreaktor-Dorf", wie der evangelische Pressedienst Garching damals betitelte, in dem 1968 bereits 2000 der 7500 Bürger evangelisch waren, war damit auch der Grundstein für das brüderliche Zusammenleben der politischen, evangelischen und katholischen Gemeinde gelegt. So bewahrten zum Beispiel die Garchinger Bürger die junge protestantische Gemeinde im ersten Jahr vor einem finanziellen Fiasko. Durch die hohen Kosten für das neue Gemeindehaus blieb nicht einmal mehr genug Geld für die Ölrechnungen, wie es im Gemeindebrief "Meine Kirche" vom Dezember 1968 heißt. Die Garchinger legten zusammen und spendeten die benötigten knapp 1000 D-Mark.

Mit der Enthüllung eines mannshohen Kreuzes an der Außenmauer der Laudatekirche will die Gemeinde jetzt, 50 Jahre später, beim ökumenischen Gottesdienst zur Einheit der Christen am Sonntag wieder den Zusammenhalt der Garchinger demonstrieren.

© SZ vom 11.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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