Ismaning:Vorrang für Einheimische

Gemeinde Ismaning vergibt Baugrund an Ortsansässige

Der Ismaninger Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung am Donnerstag die Richtlinien seines Einheimischenprogramms festgelegt. Etwa 40 Grundstücke mit einer Durchschnittsgröße von mehr als 300 Quadratmetern sind in Fischerhäuser zu vergeben - und zwar an Ortsansässige. Berücksichtigt werden verschiedene Kriterien, etwa die Verweildauer in Ismaning oder auch das Vermögen. Die einzelnen Punkte werden in einem speziellen System verrechnet.

Zum Beispiel müssen die Bewerber mindestens drei Jahre in Ismaning leben und bekommen dann zwei Punkte pro Jahr. Auch, wer in Ismaning arbeitet und sich dort niederlassen will, wird berücksichtigt. Bei mindestens fünf Jahren wird ein Punkt je Jahr gezählt. Die Gemeinde achtet darauf, dass die zukünftigen Grundstückseigentümer nicht zu wohlhabend sind. Die Vermögensgrenze liegt bei 200 000 Euro. Außerdem darf kein Haushaltsmitglied über Wohneigentum oder baureifen Grund verfügen. Im Beschluss heißt es: "Bestehendes Eigentum muss bis spätestens sechs Monate nach Grundstückszuteilung veräußert werden."

Ismaning hat schon einmal ein Einheimischenprogramm durchgeführt, damals am Dietrich-Bonhoeffer-Weg. Dass die Richtlinien jetzt überarbeitet wurden, liegt an einem Veto der EU-Kommission: Diese hatte bei bayerischen Einheimischenmodellen bemängelt, dass das Kriterium der Ortszugehörigkeit zu stark bewertet werde. EU-Bürger würden dadurch diskriminiert. Ismaning hat deshalb die Mindestortsansässigkeit von zehn auf drei Jahre reduziert.

© SZ vom 08.10.2016 / chrh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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