Ismaning:Teurer Kindersegen

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Ismanings Bürgermeister Alexander Greulich hat zahlreiche Pläne umzusetzen, um dem Bedarf an Kinderbetreuung und Bildungseinrichtungen in seiner Gemeinde nachzukommen. (Foto: Robert Haas)

Bei der Bürgerversammlung berichtet Bürgermeister Alexander Greulich von hohen Investitionen in Betreuungseinrichtungen und Schulen.

Von Irmengard Gnau, Ismaning

Dass auf Ismaninger Flur übermäßig viele Störche leben, ist nicht bekannt. Gleichwohl fällt die Gemeinde in den vergangenen Jahren mit ihrem großen Nachwuchs auf. 2016 stieg die Einwohnerzahl erstmals auf mehr als 17 000 Personen an. Besonders bei den Kindern nimmt die Menge sehr rasch und stark zu, "weit über die Prognosen des Planungsverbands hinaus", wie Bürgermeister Alexander Greulich (SPD) den Zuhörern bei der trotz Feiertags gut besuchten Bürgerversammlung erläuterte. So erfreut die Gemeinde über ihre Beliebtheit und die zukunftsträchtig junge Altersstruktur ist, muss sie sich doch deutlich anstrengen, um hinterherzukommen und auch die entsprechende Infrastruktur bereitzustellen.

Das zeigt sich sowohl an den Zahlen des gemeindlichen Haushalts, als auch an den zahlreichen Bautätigkeiten. Bereits im Jahr 2016 hat die Kommune den größten Teil ihrer Investitionen für Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen verzeichnet. Für die kommenden vier Jahre hat die Verwaltung in diesen beiden Bereichen insgesamt mehr als 75 Millionen Euro veranschlagt. Trotz der zahlreichen Baukräne, die ortsweit zu beobachten sind, eilt der Bedarf den Planungen manches Mal um einen Schritt voraus. "Es werden derzeit viele Interimslösungen nötig", musste Greulich zugeben. So wird zum Beispiel ein Teil der knapp 370 Schüler der Grundschule am Kirchplatz übergangsweise in einer zweistöckigen Containeranlage auf dem Pausenhof unterrichtet, weil im Schulgebäude nicht genügend Klassenzimmer zur Verfügung stehen. Da auch die zweite Grundschule an der Camerloher Straße erweitert und saniert werden muss, werden die Überlegungen für eine dritte Grundschule in der Gemeinde immer lauter.

Zur Zukunft des Ortes hat die Gemeinde eine Studie in Auftrag gegeben

Diese könnte womöglich im Umfeld der Sporthalle für das neue Gymnasium entstehen, das im Herbst im ehemaligen Commundo-Hotel am Seidl-Kreuz-Weg eröffnen wird. Als Hallenstandort hat die Mehrheit des Gemeinderats ein Grundstück am östlichen Ortsrand, zwischen Aschheimer Straße und der Bundesstraße B 471 festgelegt. Seit Jahrzehnten schon fürchten die Ismaninger, dass die viel befahrene Bundesstraße vierspurig ausgebaut wird. Diese Sorge scheint sich nun zu bestätigen - im Bundesverkehrswegeplan 2030 sind sowohl die B 471 als auch die Verbindung B 388/B 301 der Ortsteile Fischerhäuser und Ismaning für einen Ausbau vorgesehen. Dementsprechend besorgt äußerte sich auch ein Bürger und bat die Gemeindeverantwortlichen inständig, sich dafür einzusetzen, dass die B 471 tiefer verlegt werde.

Bürgermeister Greulich und Landrat Christoph Göbel (CSU) sicherten zu, Gemeinde und Landkreis würden sich bei den zuständigen Behörden für eine sinn- und maßvolle Gestaltung einsetzen und diese wachsam begleiten. "Das Projekt wird uns auf Trab halten", sagte Greulich. Ismanings Entwicklungsbereich liege im Osten, betonte der Bürgermeister. Die Gemeinde wird daher die überörtliche Planung dort mit Argusaugen beobachten. Zur Zukunft des Ortes hat die Kommune eine Entwicklungsstudie in Auftrag gegeben. Ergebnisse sollen im ersten Halbjahr 2017 im Gemeinderat vorgestellt werden.

© SZ vom 07.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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