Ismaning:Teure Offensive

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Die Gemeinde plant 21 Millionen Euro Ausgaben für Schulen

Von Irmengard Gnau, Ismaning

Die Stadt München hat eine ausgerufen, andere Kommunen kündigten zuletzt eine an: eine Schulbauoffensive, den verstärkten Ausbau der örtlichen Kinderbildungseinrichtungen also. In Ismaning laufe diese Schulbauoffensive "bereits auf Hochtouren", unterstrich Bürgermeister Alexander Greulich (SPD): Für das Gymnasium wird derzeit das Tagungshotel am Seidl-Kreuz-Weg umgerüstet, das Schulzentrum an der Camerloherstraße ist in Arbeit, die Mittelschule wird Stück für Stück erneuert. Hinzu kommen mehrere Bauprojekte für Kinder vor dem Schulalter, zu nennen sind etwa die Kita an der Aschheimer Straße und der neue Kindergarten an der Max-Hueber-Straße. Das alles freilich ist nicht umsonst zu haben. Für das Haushaltsjahr 2017 summieren sich die Kosten für Investitionen auf voraussichtlich gut 54 Millionen Euro.

Damit ist Ismaning wieder beim Investitions-Niveau von 2014 angelangt; damals verabschiedete der Gemeinderat einen Rekordhaushalt mit einem Gesamtvolumen von mehr als 115 Millionen Euro inklusive der laufenden Verwaltungskosten. Den Löwenanteil der Investitionen in 2017, nämlich mehr als 31 Millionen Euro, machen Baumaßnahmen an Häusern und Gebäuden aus. Der Großteil davon wiederum - etwa 21 Millionen Euro - ist im Bereich Schulen zu verorten, allein für das neue Gymnasium sind 17,6 Millionen Euro veranschlagt. Angesichts dieser stolzen Summen wurde im Gemeinderat die Frage laut, ob gewisse Straßensanierungen nicht noch ein wenig zurückgestellt werden können. In diesem Bereich kommen ebenfalls millionenschwere Ausgaben auf die Kommune zu. Die Verwaltung prüft nun die Möglichkeiten.

Einnahmen generiert die Gemeinde unter anderem durch die Veräußerung von Grundstücken. Gut 18 Millionen Euro sind für 2017 veranschlagt. Ihre Rücklagen will die Gemeinde hingegen nicht antasten. Diese belaufen sich nach einer Entnahme von acht Millionen im Jahr 2016 zum Ende des Jahres voraussichtlich auf gut 41 Millionen Euro. Der Schuldenstand liegt demgegenüber bei etwa 26 Millionen Euro.

Ismaning habe "eine ganze Menge auf den Weg gebracht für die Zukunft", bilanzierte Greulich. Allerdings mahnte er: In diesem Tempo könne es auf Dauer nicht weitergehen. "Auch unsere Kapazitäten sind endlich."

© SZ vom 26.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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