Ismaning:Sporthalle reißt die Latte

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Bau am Ismaninger Gymnasium wird teurer

Von Irmengard Gnau, Ismaning

Das Ismaninger Gymnasium hat den Betrieb im eigenen Schulhaus zu Beginn des Schuljahres aufgenommen, nun warten Schüler und Lehrer noch sehnsüchtig auf die eigene Sporthalle. Die ist derzeit in Planung, sie soll an der Aschheimer Straße, etwa 500 Meter vom Schulhaus entfernt, entstehen. Dass die Halle wegen des anhaltenden Schülerandrangs gleich größer gebaut wird als ursprünglich geplant - als Vierfachhalle statt als Dreifachhalle mit der Option auf eine spätere Erweiterung - hat die Gemeinde bereits beschlossen. Nun zeigt sich allerdings, dass das Vorhaben komplizierter und vor allem teurer werden dürfte.

Mehr als 23,5 Millionen Euro müsste die Kommune für die Sporthalle nach ersten Schätzungen ausgeben. Zu viel für eine Turnhalle, findet ein Großteil der Mitglieder des Gemeinderats. SPD-Fraktionssprecherin Johanna Hagn beantragte, angesichts weiterer anstehender Großprojekte die Kosten für den Bau auf 20 Millionen Euro zu deckeln. Diese Summe war ursprünglich vorgesehen für die ins Gelände abgesenkte Halle mit vier separat teilbaren Übungseinheiten, Außenanlagen und Tiefgarage. Allerdings hätten sich im Laufe der Planungen die Bodenverhältnisse an der Aschheimer Straße als unerwartet kompliziert herausgestellt, erklärte Bürgermeister Alexander Greulich (SPD).

Der besonders kalkhaltige Almboden, der vor allem auf nördlicher Ismaninger Flur vorkommt und bei Landwirten beliebt ist für den Obst- und Gemüseanbau, mache eine besonders tiefe Baugrube nötig - das kostet. Nun sucht die Gemeinde nach Einsparmöglichkeiten. Ein zentraler Hebel dabei ist die Tiefgarage. Diese könnte verkleinert werden oder sogar ganz wegfallen. Als ersten Schritt schlug Bauamtsleiterin Waltraud Fischer vor, den vierten Part der Halle, die auch für Schulveranstaltungen genutzt werden soll, nicht wie bislang vorgesehen für 800 Menschen als Veranstaltungsstätte auszulegen, sondern für 500 bis 600. Auf diese Weise könnte die Tiefgarage auf knapp 50 Stellplätze verkleinert werden; an der Oberfläche gibt es einen weiteren Parkplatz.

Zu einer einheitlichen Meinung fanden die Räte nicht. Die Tiefgarage sei der einzige Punkt, an dem die Gemeinde wirklich sparen könne, bilanzierte CSU-Fraktionssprecher Peter Aurnhammer. Bei der Ausstattung der Sportanlagen habe die Kommune keinen Spielraum; dort wurden bereits Extras gestrichen. Max Kraus (Freie Wählergemeinschaft) gab hingegen den Nutzen unterirdischer Parkplätze auch in Zukunft zu bedenken. Der Gemeinderat stimmte schließlich überein, den Vorentwurf für die Halle freizugeben mit dem Ziel, Gesamtkosten von maximal 20 Millionen Euro anzustreben. Die Verwaltung soll dafür noch einmal die verschiedenen Varianten bei der Tiefgarage prüfen.

Die Zeit drängt für Ismaning. 2019 soll die Halle möglichst in Betrieb gehen. Denn nicht nur die eigenen Gymnasiasten brauchen sie für ihren Sportunterricht; derzeit teilen sie sich die Zeiten in den bestehenden Sportstätten an der Osterfeldhalle und an der Realschule mit den anderen Schulen. Hinzu kommt: Auch die Vorläuferklassen des geplanten neuen Gymnasiums in Unterföhring werden bald in Ismaning vorstellig.

© SZ vom 28.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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