Ismaning:Kindergarten wächst

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Schon das Ausweichquartier in Ismaning wird nun erweitert

Von Irmengard Gnau, Ismaning

Dass der Bedarf an Kindergartenplätzen groß ist in Ismaning, ist kein Geheimnis. Auch wenn die Kommune mit vier gemeindlichen Kindergärten, dem Kindergarten an der Hauptstraße, dem Pfarrkindergarten, einem Waldorfkindergarten und seit Neuestem auch einem Waldkindergarten durchaus über eine Vielzahl an Betreuungseinrichtungen verfügt, ist die Nachfrage nach Plätzen für Kinder hoch - die Gemeinde hat Zuzug. Die Nachricht, dass sich der Bau des katholischen Pfarrkindergartens St. Johann Baptist verzögert, war daher ärgerlich.

Im Gegenzug hat die Kommune nun beschlossen, bereits im Ausweichquartier Platz für eine Kindergartengruppe mehr zu schaffen als ursprünglich vorgesehen. Damit kein Engpass entsteht, sollen in dem temporären Containerbau an der Taxetstraße nun vier Gruppen Platz finden. Der Gemeinderat stimmte den Plänen zu und gab die Mehrkosten von 325 000 Euro brutto frei. Insgesamt rechnet die Kommune nun mit Kosten von bis zu 3,2 Millionen Euro für das Umbauprojekt.

Ursprünglich hätte der Pfarrkindergarten an der Unterföhringer Straße bis September 2017 fertig sein sollen. Das alte Gebäude wurde Anfang der Siebzigerjahre errichtet und soll nach mehr als 40 Jahren nun durch einen Neubau ersetzt werden. Während der Umbauzeit ziehen die derzeit drei Kindergartengruppen mit ihren Betreuerinnen um Leiterin Hannelore Schmidt in ein Ausweichquartier an der Taxetstraße. Die Gemeinde hatte längere Zeit nach einem geeigneten Grundstück gesucht; im Wohngebiet an der Taxetstraße, etwa eine Viertelstunde Fußweg vom bisherigen Standort entfernt, wird nun für die Übergangszeit in Containern gebastelt, gesungen und gespielt. Später sollen auf dem Grundstück einmal Wohnungen entstehen.

Weil es im Erzbischöflichen Ordinariat München und Freising, welches das Projekt von kirchlicher Seite aus leitet, zu Veränderungen in der Organisation und beim Personal gekommen ist, wurde der Zeitplan des Projekts umgeworfen. Die Gemeinde peilt nun an, dass die Kinder erst in den Faschingsferien des kommenden Jahres in ihr Ausweichquartier umziehen sollen. Dann könnte das alte Kindergartengebäude noch vor Mai abgerissen werden - fristgemäß vor dem Beginn der Brutzeit der Fledermäuse, die sich in dem Haus angesiedelt haben.

Doch auch dieser Zeitplan sei derzeit schwierig einzuhalten, erklärte Katharina Lücke aus der Sozialabteilung der Ismaninger Verwaltung im Gemeinderat. Daher will die Kommune nun beim Ausweichquartier Zeit wettmachen. Zum einen wird das Ausschreibeverfahren für die Containeranlage beschleunigt. Zum anderen regte Lücke an, die Gemeinde solle bereits vorausschauend auf den zu erwartenden erhöhten Bedarf an Kindergartenplätzen von September 2017 an reagieren und das Ausweichquartier auf vier Gruppen aufstocken. Dafür braucht es freilich einen größeren Grundstücksteil, außerdem kommen Kosten für die gesetzlich vorgeschriebene Ausstattung einer solchen temporären Anlage hinzu. Zudem soll der Kindergarten an der Taxetstraße an das gemeindliche Geothermienetz angeschlossen werden.

Trotz der Mehrkosten von 325 000 Euro überzeugte der Vorschlag der Verwaltung die Kommunalpolitiker - insbesondere das Argument, die Gemeinde könne die Anschlüsse für die später geplante Wohnbebauung weiter nutzen. Auch für die Container, so die Überzeugung, werde sich angesichts der nächsten anstehenden Sanierungen eine Weiterverwendung finden.

© SZ vom 02.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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