Ismaning:Endlich Vorfahrt zum Sportpark

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Ismaning ändert die lange umstrittene Kreuzungsregelung am Lenzenfleck. Umbauten sollen dort Unfälle vermeiden helfen

Von Irmengard Gnau, Ismaning

"Das ist wie ein Weihnachtsgeschenk", freute sich Willi Wantosch, Vorsitzender des Tennisclubs Ismaning, und das wohl stellvertretend für viele Ismaninger Sportler. Nach langer Diskussion hat der Gemeinderat beschlossen, die Verkehrsregelung am Knotenpunkt Freisinger Straße/Am Lenzenfleck zu ändern und dort in Zukunft denjenigen, die von Ismaning aus geradeaus in Richtung Sportpark und zum Ortsteil Fischerhäuser fahren, Vorfahrt zu gewähren.

81 000 Euro brutto kostet die Gemeinde diese Einigung, doch sie bringt, so bleibt zu hoffen, Ruhe in eine lange währende und teils hitzig geführte Diskussion. Bislang hatten die Autofahrer, die aus dem Hauptort kommend nördlich der B 471 von der Freisinger Straße ins Gewerbegebiet abbogen, an der Kreuzung Vorrang gehabt. Diese Regelung hatte etwa 15 Jahre Bestand und beruhte auf der Überlegung, dass Lastwagen, die ins Gewerbegebiet am Lenzenfleck fahren, nicht zu lange warten müssten gegenüber dem Geradeausverkehr. Zum Unmut von Gemeinde und Anwohnern wird die Freisinger Straße nämlich nicht nur von den Bewohnern von Fischerhäuser, sondern durchaus gern auch von Schleichwegefahrern genutzt, welche die Ortsumfahrung B 388 scheuen.

Die abknickende Vorfahrtsstraße führte allerdings auch zu Verwirrung, insbesondere bei ortsunkundigen Autofahrern, die zum Geradeausfahren bislang nach links zu blinken hatten. Außerdem mussten die Radfahrer, die geradeaus zum Training im Sportpark unterwegs waren, an der Kreuzung warten und Abbiegern Vorfahrt gewähren. Nicht nur die Vertreter der Sportvereine hatten sich darum dafür eingesetzt, diese Vorfahrtsregelung zu ändern.

Nach mehr als einem Jahr mit mehreren Verkehrszählungen, Probefahrten und Planungsüberlegungen scheint nun eine Lösung gefunden. Mit einer bloßen Änderung der Vorfahrt ist es allerdings nicht getan, wie Bürgermeister Alexander Greulich (SPD) klarstellte: Das allein sei nicht sinnvoll, da seien sich Planer, Verwaltung und die Polizei einig, vielmehr würde es Radfahrer gefährden. Um sicher zu gehen, dass diese künftig ihr neues Vorfahrtsrecht unfallfrei genießen können, wird der Geh- und Radweg daher bereits mehrere Meter vor der Kreuzung näher zur Straße hin verschwenkt. Auf diese Weise sollen Autofahrer die Radler gut sehen können und Rechtsabbieger auf den Geradeausverkehr aufmerksam gemacht werden.

Wer vom Gewerbegebiet kommend auf die Freisinger Straße einbiegen will, hat zudem in Zukunft ein Stoppschild zu beachten. Raser, die das Geradeausfahren ausnutzen wollen, soll eine begrünte Verkehrsinsel bremsen. Diese Planung fand schließlich die Zustimmung aller Gemeinderäte. Man solle die nun gefundene Idee als Kind vieler Väter betrachten und zufrieden sein, regte Reiner Knäusl (SPD) angesichts der teils hitzigen Diskussionen im Vorfeld an. Schließlich sei es als gemeinsamer Erfolg zu werten, dass "der Bürgerwille gesiegt" habe.

© SZ vom 05.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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