Aus dem Freundeskreis des Geschwisterpaars Hans und Sophie Scholl hat sich im Jahr 1942 in München die Widerstandsgruppe entwickelt, die als "Die Weiße Rose" in die Geschichte eingegangen ist. Mit Flugblättern riefen die Mitglieder, zu welchen auch Christoph Probst, Alexander Schmorell, Willi Graf und Kurt Huber zählten, zum Widerstand gegen Hitler und sein NS-Regime auf. Sechs von ihnen wurden dafür im Februar 1943 zum Tode verurteilt, darunter auch die Geschwister Scholl.
In Erinnerung an die beiden Aktivisten hat die Gemeinde Ismaning den Platz zwischen den neuen Wohnquartieren östlich der Adalperostraße "Geschwister-Scholl-Platz" benannt. In der Frage, wie dieser angemessen gestaltet werden solle, waren die Gemeinderäte in der Vergangenheit allerdings zu keiner Einigung gekommen. Der Platz war deshalb bisher lediglich mit großen Pflastersteinen befestigt und sonst wenig schmuckvoll. Das soll sich bald ändern.
Um zu würdigen, dass der Platz inzwischen zu einem festen Treffpunkt in der Nachbarschaft geworden ist, will das Rathaus dort eine Sitzgelegenheit aufstellen. Außerdem sollen in prominenter Position zwei Bäume gepflanzt werden, die an die Namensgeber des Platzes erinnern. Eine Hinweistafel auf einem Steinsockel mit dem Zitat "Freiheit der Rede, Freiheit des Bekenntnisses, Schutz des einzelnen Bürgers vor der Willkür verbrecherischer Gewaltstaaten, das sind die Grundlagen des neuen Europa" aus dem fünften Flugblatt der Weißen Rose soll Passanten das Schicksal von Hans und Sophie Scholl und ihrer Mitstreiter näherbringen. Auch weitere Informationen über die Widerstandsgruppe sollen vermittelt werden.
Diese Platzgestaltung befanden die Gemeinderäte für gut und ansprechend und gaben dafür 25 000 Euro aus dem Haushalt frei. Mehrere Straßen in dem Viertel tragen die Namen von Personen, die im Widerstand gegen die NS-Diktatur ihr Leben verloren haben.