Ismaning:Beständiger Beistand

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Freistaat ehrt Christel Karger für langjährige Hospizarbeit

Von Annika Eder, Ismaning

Vor mehr als 15 Jahren gründete Christel Karger zusammen mit der Nachbarschaftshilfe Ismaning den Hospizkreis in der Gemeinde. Seitdem unterstützt und begleitet sie Kranke, Sterbende und Angehörige auf ihrem schweren Weg. Für dieses langjährige Engagement wurde sie nun vom bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege mit dem "Weißen Engel" ausgezeichnet.

Sie bleibe eigentlich lieber im Hintergrund, ihre Arbeit geschehe im Stillen, erzählt Karger bescheiden. Über die Ehrung habe sie sich also selbst sehr gewundert. Karger selbst musste 1999 den Verlust ihres Mannes durchleben. Unterstützung suchte sie damals beim Christophorus Hospiz Verein. Daraufhin baute sie 2003 den Hospizkreis in Ismaning - einer von mittlerweile 17 Hospizeinrichtungen im Landkreis München - mit dem Interesse auf, Lebenden sowie Sterbenden zu helfen. Die Hilfe eines Fremden sei ihrer Erfahrung nach deutlich leichter anzunehmen, da viele Betroffene andere Familienangehörige und Bekannte nicht zusätzlich mit dem eigenen Schmerz belasten wollen würden.

Heute umfasst der Kreis knapp 20 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer und arbeitet mit dem Palliativdienst der Caritas oder Altenheimen zusammen. Doch die Arbeit, zu der Trauergespräche, Friedhofsbesuche und das Erfüllen letzter Wünsche gehören, kann häufig zur emotionalen Belastung werden, sodass nicht jeder der freiwilligen Helfer immer einsatzbereit ist.

Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) hob lobend hervor, dass Christel Karger, die derzeit zweite Vorsitzende ist, durch ihre einfühlsame Art stets für die Betroffenen und Angehörigen in dieser schwierigen Lebenssituation da ist, ihnen zuhört, Mut zuspricht oder einfach nur mit ihnen schweigt. Nicht nur für die Zeit, die sie im Gespräch mit kranken Menschen aufbringt, auch für die Planung und Durchführung von Veranstaltungen, die langjährige Leitung des Trauercafés sowie die Koordination der Einsatzpläne oder für ihren Einsatz am "24-Stunden-Telefon", den sie bereitwillig selbst an Feiertagen übernimmt, wurde sie nun geehrt.

Huml zeichnete Karger zusammen mit neun weiteren engagierten Bürger aus Oberbayern im Schloss Nymphenburg aus. Den "Weißen Engel" verleiht der Freistaat seit 2011 an maximal 70 Personen pro Jahr. Für ihr vorbildliches und über einen langen Zeitraum hinweg regelmäßiges Engagement erhielten die zehn ehrenamtlich Engagierten nun jeweils die Ehrennadel sowie eine Urkunde.

© SZ vom 13.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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