Hohenbrunn:Mehr Zeit fürs Privatleben

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Rüdiger Weber sitzt seit 1997 im Hohenbrunner Gemeinderat. Jetzt macht er Morten Schweigler Platz. (Foto: Claus Schunk)

Rüdiger Weber verlässt den Hohenbrunner Gemeinderat

Von Stefan Galler, Hohenbrunn

Nach 20 Jahren ist es einfach genug. Rüdiger Weber hört als Gemeinderat in Hohenbrunn auf, in der Sitzung an diesem Donnerstag wird der SPD-Lokalpolitiker sein Mandat niederlegen und Platz machen für den Listennachfolger Morten Schweigler, aktuell stellvertretender Vorsitzender des Ortsvereins der Sozialdemokraten in Hohenbrunn.

"Meine Entscheidung hat rein private Gründe", sagt Weber auf Nachfrage. Er sei halt mittlerweile "ein paar Tage alt", sagt der 72-Jährige, außerdem habe er Zeit seines Lebens immer nebenbei etwas gemacht und sei stets voll ausgelastet gewesen: "Jetzt bin ich auf der Zielgeraden meines Lebens", sagt er, da sei es an der Zeit, sich ein bisschen mehr ins Private zurückzuziehen. Er wolle öfter mit seiner Frau zum Wandern gehen oder kulturelle Angebote nutzen, das ein oder andere Mal wegfahren und soziale Aufgaben im Freundeskreis wahrnehmen - ein früherer Arbeitskollege Webers, der im Pflegeheim wohnt, braucht seine Unterstützung.

Der in Wilhelmshaven an der Nordsee geborene Sozialdemokrat kam 1971 in den Landkreis München, nach einem Jahr in Neubiberg lebt er nun seit 45 Jahren in Hohenbrunn-Riemerling. "Ich habe es immer als meine Bürgerpflicht gesehen, mich in der Gemeindepolitik zu engagieren und mich nicht nur auf die Tribüne zu setzen und die handelnden Personen auszupfeifen", sagt Weber. Und so schloss sich der langjährige IABG-Angestellte (Mess- und Regeltechnik) schon bald dem SPD-Ortsverein an, dem er 16 Jahre lang vorstand, ehe er das Amt vor wenigen Jahren an Rudolf Wenzel übergab. Zudem sitzt Rüdiger Weber seit 1997 im Gemeinderat. Allerdings macht die Arbeit im Gremium nicht mehr so viel Freude wie früher, das betont der 72-Jährige: "Die Stimmung war schon mal besser, der Ton hat sich verschärft." Außerdem habe es früher gemeinsame Gemeinderatsausflüge gegeben, "das Zwischenmenschliche kommt jetzt viel zu kurz", sagt Weber.

© SZ vom 26.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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