Hohenbrunn:Fachkraft für Flüchtlinge

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Hohenbrunner Grüne fordern Integrationsbeauftragten

Von Stefan Galler, Hohenbrunn

In zahlreichen Gemeinden ist das Flüchtlingsthema mittlerweile so dringlich geworden, dass die Verwaltungsangestellten hohen zeitlichen Aufwand betreiben müssen. Denn nicht alle Hilfestellungen können die ehrenamtlichen Unterstützer alleine leisten, oft genug braucht es professionelle Tipps aus dem Rathaus. Für die Grünen-Fraktion im Hohenbrunner Gemeinderat ist das Grund genug, einen Vorstoß zu wagen, den Umgang mit Asylbewerbern zu professionalisieren: Die Gemeinde solle eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter der Verwaltung zum Integrationsbeauftragten ernennen und damit zum offiziellen Ansprechpartner für Flüchtlinge, Mitglieder des Helferkreises und alle Bürger machen, die auf diesem Themengebiet Informationsbedarf haben.

In Hohenbrunn und Riemerling leben mittlerweile 112 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, dazu 53 dezentral untergebrachte Erwachsene. Doch nach dem vorläufigen Quotenschlüssel des Landkreises, der von einer Gesamtzahl von 9000 Asylbewerbern ausgeht, die bis Ende des Jahres den 29 Städten und Gemeinden zugeteilt werden, müssen in Hohenbrunn 237 Menschen einquartiert werden. "Die Integration der Migranten, die vielleicht in unserem Land bleiben und längere Zeit in Hohenbrunn leben werden, muss jetzt beginnen und wir alle sollten zusammen mit den Geflüchteten daran arbeiten", heißt es in einer Pressemitteilung der Hohenbrunner Grünen. Ein Integrationsbeauftragter innerhalb der Gemeindeverwaltung solle "erste Anlaufstelle für Hilfesuchende und Fragesteller" sein und diese an die entsprechenden Stellen in Gemeinde und Landkreis weiterleiten. "Wir hoffen, dass so Beratung schneller und direkter, Mehr- und Doppelarbeit vermieden und Verunsicherung und Missverständnisse bei allen Betroffenen abgebaut werden, dass Integration gelingt", heißt es in dem von Gemeinderätin Martina Kreder-Strugalla unterzeichneten Schreiben.

Die ursprüngliche Idee dazu sei vom Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn unter der Leiter von Diakon Karl Stocker gekommen. Die Installation eines Flüchtlingsbeauftragten im Rathaus sei dabei nur ein Aspekt eines ganzen Maßnahmenkatalogs gewesen, den die Ehrenamtlichen ausgearbeitet haben, um alle vorhandenen Ressourcen sinnvoll für eine gelingende Integration einzusetzen.

© SZ vom 03.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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