Hohenbrunn:Erdwärme für 18 000 Haushalte

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Auch Hohenbrunn schließt sich Kraftwerk in Kirchstockach an

Von Christina Hertel, Hohenbrunn

Auch durch Hohenbrunn wird wohl in Zukunft eine Leitung für Fernwärme laufen. 18 000 Haushalte in den Gemeinden Ottobrunn, Hohenbrunn, Neubiberg und Höhenkirchen-Siegertsbrunn könnten bis 2019 Fernwärme aus den Geothermie-Kraftwerken in Kirchstockach und Dürrnhaar beziehen. Hohenbrunn galt bei den Verhandlungen mit der Energieversorgung Ottobrunn GmbH und der Süddeutschen Geothermie-Projekte GmbH & Co. KG als Wackelkandidat. Doch das sei, sagt Bürgermeister Stefan Straßmair (CSU), falsch interpretiert worden. Tatsächlich sei er nur bei einer Pressekonferenz rund um das Projekt verhindert gewesen. "Tatsächlich freue ich mich, dass durch Hohenbrunn eine Heißwasserleitung laufen soll."

Im ersten Schritt soll bis 2019 eine sechs Kilometer lange Fernwärmeleitung die angrenzenden Gemeinden mit dem Geothermie-Kraftwerk in Kirchstockach verbinden. Bis 2022 soll der Anschluss der Schwesteranlage in Dürrnhaar mithilfe einer sieben Kilometer langen Leitung und einem Rohrdurchmesser von etwa einem halben Meter an die Gemeinden Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Hohenbrunn erfolgen. Mit jeweils rund 45 Megawatt möglicher Wärmeleistung und bis zu sieben Megawatt elektrischer Leistung sind die beiden Anlagen die derzeit leistungsstärksten Geothermie-Kraftwerke in Deutschland. Das Konzept sieht zusätzlich vor, die örtliche Bioabfallvergärungsanlage, die der Landkreis München in Kirchstockach betreibt, anzuschließen. Eine Idee, die Straßmair besonders befürwortet. Denn die Anlage produziere Wärme und Energie, die aktuell niemand nutze.

Momentan verhandelt die Gemeinde mit der Energieversorgung Ottobrunn über die Details des Vertrags. Zum Beispiel muss Hohenbrunn dem Anbieter ein Wegenutzungsrechts einräumen. Außerdem braucht das Unternehmen eine Fläche von etwa 3000 Quadratmeter für ein Heizkraftwerk, das einspringt, falls die Geothermie ausfällt. "Ich gehe aber davon aus, dass wir den Vertrag sehr bald unterschreiben werden", sagt Straßmair. Auch Grünen-Gemeinderätin Martina Kreder-Strugalla, die sich und die Öffentlichkeit vom Bürgermeister über das Energiekonzept schlecht informiert fühlte, ist optimistisch: "Ich bin überzeugt, dass wir auf einem guten Weg sind."

© SZ vom 22.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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