Hohenbrunn:Eine Frage der Kosten

Lesezeit: 1 min

Hohenbrunn vertagt Entscheidung über Hallenbad-Neubau

Von Claudia Engmann, Hohenbrunn

Der Hohenbrunner Gemeinderat hat die Entscheidung über einen Neubau des Hallenbads auf die Zeit nach den Sommerferien verschoben. Mit elf zu zehn Stimmen wurde einem Dringlichkeitsantrag von SPD, ÜWG/Freie Wähler-Bürgerforum und Grünen stattgegeben. Verwaltung und Bürgermeister sollen mit den Nachbargemeinden, die das Hallenbad für ihre Schulen weiter nutzen möchten, künftig kostendeckende Gebühren vereinbaren, sowie ein konkretes Konzept für die dreifache Nutzung durch Schulen, Schwimmverein und Öffentlichkeit aufstellen. Erst wenn diese Fakten vorliegen, soll es einen Beschluss geben.

Rüdiger Weber von der SPD verwahrte sich wie die anderen Antragsteller in der eineinhalbstündigen Diskussion gegen Vorwürfe der CSU-Fraktion, sie würden eigentlich gar kein Bad wollen. "Es geht nicht nur um ein Nutzungskonzept, sondern auch um die Lebenszyklus-Kosten", sagte Weber. Immerhin seien das in dreißig Jahren 30 Millionen Euro. "Das ist ein Riesenprojekt, wir müssen auch den Landkreis mit heranziehen und alle Möglichkeiten zur Finanzierung nutzen", mahnte Regina Wenzel (SPD), "wir stellen hier ein Schwimmbad für den ganzen südöstlichen Landkreis zur Verfügung." Wolfgang Schmidhuber (Grüne) machte darauf Aufmerksam, dass die Gemeinde bisher lediglich "vage Aussagen" der Nachbargemeinde habe, was eine Beteiligung angehe, aber keine Gemeinderatsbeschlüsse. Es gehe nicht darum, dass die anderen Gemeinden das Hohenbrunner Bad komplett finanzierten, sondern um eine "solide Vereinbarung", wie sie unter Kaufleuten üblich sei. Karl-Heinz Vogelsang (ÜWG/Freie Wähler) warnte vor einem Alleingang Hohenbrunns: "Kosten von einer Million pro Jahr, da wird es für uns kritisch."

Andreas Schlick vom Bürgerforum kritisierte wie in den vergangenen Sitzungen die vorliegenden Zahlen: "Sie haben ihre Hausaufgaben immer noch nicht gemacht", warf er der Verwaltung vor. Es gehe um die künftige Leistungsfähigkeit der Gemeinde, damit könne man nicht leichtfertig umgehen. Bürgermeister Stefan Straßmair, die CSU-Fraktion sowie Jimmy Schulz (FDP) stimmten gegen eine Vertagung, der Bürgermeister mit dem Hinweis, dass die nächste Kreistagssitzung, in der er Informationen für eine finanzielle Beteiligung einholen könne, erst Ende September anstehe.

© SZ vom 01.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: