Hohenbrunn:Ehrenamt als Vollzeitjob

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Hochgelobt: Gerdi Gschwendner und Hans Dieter Strack. (Foto: Angelika Bardehle)

In der Lore-Malsch-Stiftung wechselt das Führungspersonal.

Von Stefan Galler, Hohenbrunn

Am Ende trug Gerdi Gschwendner drei Blumensträuße und einen Geschenkkorb zu ihrem Auto. Hans Dieter Strack hatte zwar keine Blumen, dafür aber gleich zwei Körbe mit Leckereien sowie die höchste Auszeichnung der Diakonie in Deutschland, das Kronenkreuz in Gold, im Gepäck. Im harmonischen Rahmen mit Klaviermusik und allerlei Lobeshymnen, etwa auch von Bürgermeister Stefan Straßmair (CSU), wurden die Vorsitzende und der Kuratoriumschef der Lore-Malsch-Stiftung am Montagnachmittag im Evangelischen Pflegezentrum in Hohenbrunn-Riemerling verabschiedet. Seit 2007 war Gerdi Gschwendner der Stiftung vorgestanden, ein Jahr später folgte ihr Strack in die Verantwortung. Nun übergaben sie das Zepter an den neuen Vorstand, den Wirtschaftsprüfer Dieter Probst, beziehungsweise an den Kuratoriumsvorsitzenden, Rechtsanwalt Volker Schramm.

Dieser richtete warme Worte an die beiden scheidenden Funktionäre: "Als Frau Gschwendner das Amt antrat, ging sie davon aus, dass sie zwei bis drei Sitzungen im Jahr zu bestreiten habe. Aber es hat sich herausgestellt, dass das kleine Ehrenamt in Wahrheit ein Full-Time-Job ist." Während er Gschwendner als "Aktiv-Seniorin" bezeichnete, würdigte Schramm den früheren Münchner Stadtdekan und Ebersberger Pfarrer Hans Dieter Strack für seine "pointierten Reden" und seine Fähigkeit, religiöse Themen "ohne Brimborium anzusprechen". Das Duo habe "in hervorragender Weise" zusammengearbeitet.

Dabei dürften gerade die vergangenen zehn Jahre zu den kompliziertesten in der vierzigjährigen Geschichte des Seniorenwohnheims und Pflegezentrums zählen. Vor allem der Betreiberwechsel - vor einem Jahr übernahm die Hilfe im Alter, eine Tochter der Inneren Mission, das Haus von den Diakoniewerken Hohenbrunn - sowie die Sanierung des Heims stellten die Nerven der Stiftungsverantwortlichen oftmals auf eine harte Probe. 2009 startete der erste Teil der Umbaumaßnahmen, mittlerweile läuft die zweite große Welle, alle drei Stockwerke mit Wohneinheiten werden komplett renoviert. "Wir sind voll dabei, aber es wird sich sicher noch bis ins neue Jahr ziehen", sagt der neue Kuratoriumschef Volker Schramm.

Dessen Berufung stand schon deutlich länger fest als jene von Stiftungsvorstand Probst. Eigentlich war man sich mit einem anderen Kandidaten bereits einig gewesen, doch der sagte zwei Tage vor Amtsantritt überraschend aus persönlichen Gründen ab.

© SZ vom 10.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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