Hohenbrunn:Die Klimaschutz-Expertin bleibt

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Tanja Hellmann ist künftig dauerhaft als Klimaschutzmanagerin in Hohenbrunn angestellt. (Foto: Claus Schunk)

Die Gemeinde Hohenbrunn gibt ihrer Klimaschutzmanagerin Tanja Hellmann einen unbefristeten Vertrag. Ausgerechnet die Grünen waren dagegen.

Von Christina Hertel, Hohenbrunn

Für Tanja Hellmann dürfte die jüngste Gemeinderatssitzung spannend gewesen sein. Aus ganz persönlicher Sicht. Denn Hellmann ist seit etwa zwei Jahren Klimaschutzmanagerin in Hohenbrunn. In einem Jahr läuft ihr befristeter Arbeitsvertrag aus. Und nun musste der Gemeinderat entscheiden, wie es weitergeht für die junge Frau. Sollte ihr Arbeitsvertrag auslaufen oder für zwei Jahre weiterbefristet werden? Oder sollte sie eine unbefristete Anstellung bekommen?

Am Ende des Abends hat Hellmann wahrscheinlich einmal tief durchgeatmet. Sie bekommt einen unbefristeten Vertrag. Doch das Ergebnis war äußerst knapp. Zehn Gemeinderäte sprachen sich dafür aus, die 28-Jährige dauerhaft als Klimaschutzmanagerin in Hohenbrunn einzusetzen. Und neun waren dagegen. Sie wollten Hellmann lieber noch einmal einen auf zwei Jahre befristeten Arbeitsvertrag ausstellen. Das Überraschende: Ausgerechnet die Grünen stimmten für diese Variante. Und ausgerechnet die CSU-Fraktion und der CSU-Bürgermeister Stefan Straßmair, der erst den Sinn in einer Klimamanagerin nicht so recht sah, wollte sie dauerhaft behalten.

Die Grünen wollten nicht auf Zuschüsse verzichten

Als 26-Jährige fing Tanja Hellmann gleich nach ihrem Studium in der Gemeinde an. Ihre Aufgabe: Sie sollte ein Klimaschutzkonzept umsetzen. Ihre Stelle wurde finanziell gefördert. "Wir brauchen auf alle Fälle weiter eine Klimaschutzmanagerin", sagte die Grünen-Gemeinderätin Martina Kreder-Strugalla. "Wir haben unser Klimaschutzkonzept ja noch nicht ganz umgesetzt. Die Frage ist aber, ob wir sie acht Stunden jeden Tag brauchen." Sie und ihre Parteikollegen sprachen sich dafür aus, den Vertrag auf zunächst zwei Jahre zu befristen, weil die Gemeinde auf diese Weise wieder eine Förderung bekommen hätte. Allerdings wäre diese an die Bedingung geknüpft gewesen, dass die Klimaschutzmanagerin an Mentorenprogrammen hätte teilnehmen müssen. Tanja Hellmann hätte also viel Zeit außerhalb Hohenbrunns verbracht.

Rathaus-Geschäftsleiter Thomas Wien warnte: Andere Gemeinden würden nach einer Kraft wie Tanja Hellmann die Fühler ausstrecken. Und auch der Bürgermeister war alarmiert: "Jeder weiß doch, wenn man sich von einer Befristung in die nächste hangelt, dass man dann beginnt, sich woanders umzuschauen." Wenigstens die SPD hatte er bei diesem Thema auf seiner Seite. Die Gemeinderätin Regina Wenzel sagte: "Wir wollen, dass Frau Hellmann eine Sicherheit hat."

© SZ vom 30.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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