Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Mix aus Häuschen und Geschosswohnungen

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Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) darf wegen persönlicher Betroffenheit nicht an Beratungen und Beschlüssen zum Baugebiet teilnehmen. (Foto: Schunk)

Das Neubaugebiet am südlichen Ortsrand von Siegertsbrunn soll eine lockere, ländliche Struktur mit viel Grün erhalten

Von Antonia Hofmann, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Die Planungen für das Neubaugebiet "Südlicher Ortsrand zwischen Ahornstraße und Hofoldinger Straße" werden immer konkreter: In seiner jüngsten Sitzung billigte der Bauausschuss einstimmig einen Bebauungsvorentwurf für den östlichen, größeren Teil des insgesamt rund vier Hektar großen Grundstücks in Siegertsbrunn. Die beiden Teile des künftigen Baugebiets gehören der Gemeinde und der Erbengemeinschaft Mayer. Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) sowie Gemeinderat Norbert Mayer (Unabhängige Bürger, UB) dürfen aufgrund persönlicher Betroffenheit deshalb nicht an der Beratung und Beschlussfassung mitwirken. Die Bauausschusssitzung leitete deshalb Zweite Bürgermeisterin Mindy Konwitschny (SPD).

Bereits im März 2015 hatte sich der Gemeinderat für eine ländliche, lockere Bebauungsstruktur entschieden, die Oliver Prells vom Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München nun in weiterentwickelter Form vorstellte. Demnach könnte auf der knapp 2,7 Hektar großen Fläche ein durchmischtes Wohngebiet entstehen. Insgesamt 45 Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften und auch Geschossbauten finden in dem Vorentwurf Platz. Als zentralen Punkt bei der Planung betonte Prells die Fortführung der dörflichen Struktur und eine Orientierung an historischen Ortsrandbebauungen. So sollen die Häuser und Straßen unregelmäßig angeordnet werden, auch die Verkehrswege würden später nicht geradlinig durch das Wohngebiet verlaufen. Ein aufgeweiteter Straßenraum biete Platz für öffentliches Leben und schütze vor schnellem Verkehr, so Prells' Gedanke. Zudem würden die Grenzen des Wohngebiets nicht - wie in vielen Neubaugebieten üblich - durch Häuserfronten, sondern durch eine historisch geprägte, unregelmäßige Baumbepflanzung markiert.

Besonders wichtig sei die im Flächennutzungsplan vorgesehene Grünfläche im südlichen Bereich des Grundstücks, sagte Konwitschny. So soll die Baumreihe des östlichen Ahornrings nach Süden fortgesetzt werden und in eine großzügige Grünfläche münden. Im Süden bleibt der Kirchenweg als wichtige Verbindungsstraße. Hier werde darauf geachtet, dass die ebenfalls im Flächennutzungsplan vermerkte Sichtachse zwischen der Kreuz-Christi-Kirche im Westen und der Leonhardikirche im Osten nicht beeinträchtigt würde, so Prells.

Im Gremium gab vor allem die Parkplatzsituation Anlass zur Diskussion. So wies Hans Loidl (CSU) darauf hin, dass bei 45 Häusern mit mehr als 200 Stellplätzen und so mit einer enormen Versiegelung zu rechnen sei. Andrea Hanisch (CSU) sagte, dass ihr die ländliche Struktur und die Fortsetzung des Ortskerns zwar gut gefielen, sie durch die Straßenstruktur aber ein "wildes" Parken erwarte. Manfred Eberhard (Unabhängige Bürger) sieht dieses Problem nicht, da die Flächen für die Parkplätze bereits auf den Grundstücken vorgeschrieben sind. Gudrun Hackl-Stoll (Grüne) merkte an, dass sich die Straße im Wohngebiet als Spielstraße anböte, was auch eine positive Auswirkung auf die Parksituation hätte. Konwitschny sagte, dass die Parksituation teilweise wohl am besten mit Duplexgaragen gelöst werden könne.

Nachdem der Bauausschuss den Vorentwurf nun gebilligt hat, soll dieser bald öffentlich ausgelegt werden. Mit etwaigen Einwänden oder Änderungswünschen seitens der Bürger oder Behörden kommt der Bebauungsplan dann noch einmal vor den Ausschuss und im Anschluss erneut zur öffentlichen Auslegung.

© SZ vom 21.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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