Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Kreisel sollen helfen

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Höhenkirchener Bauausschuss will Verkehr flüssiger machen

Von Bernhard Lohr, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Die beiden zentralen Kreuzungen in Höhenkirchen-Siegertsbrunn sollen zu Kreisverkehren umgebaut werden. Der Bauausschuss des Gemeinderats hat am Donnerstag einstimmig vom Staatlichen Bauamt vorgelegte Umbauvarianten befürwortet, die den Verkehr flüssiger machen sollen und Fahrradfahrern sowie Fußgängern mehr Sicherheit versprechen. Geplant ist der Umbau der Kreuzung Rosenheimer Straße, Münchner Straße und Bahnhofstraße sowie außerdem die Kreuzung Brunnthaler Straße, Rosenheimer Straße und Esterwagner Straße. Der Arbeitskreis Mobilität hatte sich gegen Kreisverkehre ausgesprochen.

Gerade in diesen Tagen zeigt sich, dass das Verkehrsnetz im Ort an seine Grenzen stößt. Wegen der Sperrung der Hohenbrunner Straße, an der die Zufahrt zum künftigen Gewerbegebiet angelegt wird, quälen sich morgens wie abends Autokolonnen durchs Zentrum. Die beiden Kreuzungen sind dabei die neuralgischen Punkte. 11 000 Fahrzeuge werden täglich auf der Bahnhofstraße registriert, ebensoviele auf der Münchner Straße und 9000 auf der Rosenheimer Straße. Silver Veit, Leiter es Sachgebiets Planung am Staatlichen Bauamt in Freising, bezeichnete gerade die Situation an der Kreuzung zur Bahnhofstraße als ungenügend. Nicht ganz so brisant sei die Lage an der Brunnthaler Straße. Hier wie dort sollen so genannte Mini-Kreisverkehre Verbesserungen bringen.

Im Namen des Arbeitskreises äußerte Roland Spingler allerdings Skepsis, dass sich der Verkehr bei Kreisverkehren noch gut abgewickelt werden könnte. Für große Fahrzeuge und Linksabbieger in kleine Nebenstraßen würde es eng werden, sagte er. Man sollte Kreisverkehr-Regelungen erst einmal provisorisch testen. Darauf ging keiner der anderen Räte ein. Hans Loidl (CSU) warb dagegen für einen Umbau, auch um die Asphaltwüste an den Kreuzungen wegzubekommen.

Veit versicherte, dass Mini-Kreisverkehre mit acht beziehungsweise neun Metern Durchmesser ausreichen würden. Es werde langsamer gefahren, sagte er, die Verkehrslage werde übersichtlicher. In der Münchner Straße und in der Rosenheimer Straße soll es Querungshilfen für Fußgänger geben. Die Zufahrt zur Post und zur Holzapfelstraße sei gut zu organisieren, sagte Veit. An der Kreuzung zur Brunnthaler Straße solle möglichst die bestehende Bedarfsampel beim Kreisel erhalten bleiben. Auch das Einbiegen in die Esterwagnerstraße sei gut zu regeln.

Großzügig geschätzt soll Veit zufolge der Umbau der Kreuzung zur Bahnhofsstraße 640 000 Euro kosten. Abzüglich des durch den Kreis und durch staatliche Zuschüsse gedeckten Betrags entfielen davon etwa 150 000 Euro auf die Gemeinde. Um eine ähnliche Größenordnung geht es auch an der Brunnthaler Straße, wobei Veit darauf verwies, dass ein Großteil der Kosten durch den nötigen Umbau der Straßenentwässerung entsteht.

Die Verkehrslage bleibt jedenfalls angespannt. Der Umbau der beiden Kreuzungen wird wohl jeweils drei bis vier Monate dauern; mit entsprechenden Beeinträchtigungen. Wann der Umbau kommt, steht in den Sternen. Weil es überwiegend um Kreisstraßen geht, müssen Kreis und Kommune eine gemeinsame Haltung finden.

© SZ vom 19.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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