Haar:"Spurensuche"-Stück wird in Berlin aufgeführt

Schüler des Gymnasiums und der Mittelschule in Haar treten mit ihrem Theaterstück "Spurensuche" in Berlin auf. Die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, Verena Bentele, hat die Gruppe um Theaterpädagogin Farina Simbeck und Lehrer Thomas Ritter in ihren Dienstsitz, das Kleisthaus, eingeladen. Die Schüler hatten sich für ihr Stück, das die so genannten Euthanasie-Morde im nationalsozialistischen Deutschland thematisiert, auf Spurensuche in ihrer Gemeinde begeben.

Die damalige Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar spielte eine zentrale Rolle bei der Ermordung von Menschen mit Behinderung. Viele wurden von dort in Tötungsanstalten geschickt, viele kamen direkt in Haar ums Leben. "Spurensuche" wurde mehrmals mit Erfolg im Raum München aufgeführt. Die 35-köpfige Theatergruppe erhielt 2016 einen Preis beim "Andersartig gedenken"-Wettbewerb für Schul- und Amateurtheater in Berlin. Im Anschluss an die Aufführung nun im Kleisthaus ist eine Podiumsdiskussion geplant. Darüber hinaus sind die Haarer eingeladen, am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, Freitag, 27. Januar, an einer Kranzniederlegung am Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen "Euthanasie"-Morde an der Berliner Tiergartenstraße 4 teilzunehmen. An diesem Ort organisierten Verwaltungsfachleute und Ärzte von 1940 bis 1945 den Massenmord an Menschen mit geistigen Behinderungen und psychischen Erkrankungen. Die Vernichtung von mehr als 70 000 Anstaltspatienten erhielt später nach dieser Adresse den Namen "Aktion T4".

© SZ vom 25.01.2017 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: