Haar:Skulptur mit Botschaft

Gemeinde plant Schilder an Kunstwerken im öffentlichen Raum

Mancher wird sich in Haar schon gefragt haben, was die Konstruktion auf dem Gehsteig vor dem Seiteneingang des Rathauses zu bedeuten hat. Es handelt sich um die Skulptur "Restlicht" des Künstlers Werner Mally, die an dieser Stelle vorübergehend einen Standort erhalten hat. Die Installation besteht aus einer Metallplatte, die über Kopfhöhe angebracht ist und in der die Jahreszahlen 1938 bis 1945 eingestanzt sind. Bei Sonnenschein werden diese Zahlen, die für Jahre des Schreckens gerade auch in der Gemeinde stehen, als Lichtzeichen auf den Boden projiziert. Wenn die Installation später einmal im Wohngebiet Jugendstilpark in Haar-Eglfing ihren festen Platz findet, soll dort an die Euthanasieopfer erinnert werden, die in der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt während der NS-Zeit ums Leben kamen. Damit allen Betrachtern der Zusammenhang klar ist und auch Passanten wissen, wer etwa die Skulptur entworfen hat, erwägt die Gemeinde, eine Tafel an dem Kunstwerk anzubringen. Dies gab kürzlich die für Kulturangelegenheiten zuständige Mitarbeiterin im Rathaus, Ute Dechent, bekannt. Es solle auf diese Weise über sämtliche Kunstwerke im öffentlichen Raum aufgeklärt werden, sagte sie. Die Gemeinde verfügt über eine ganze Reihe davon. Unter anderem befindet sich eine Skulptur am Ahrntaler Platz, welche die Partnergemeinde Ahrntal den Haarern geschenkt hat. Auch das Ufer des künstlich angelegten Jagdfeldsees ziert eine größere, begehbare Skulptur. Das Projekt werde Schritt für Schritt umgesetzt.

© SZ vom 10.01.2017 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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